Brandgefahr beim Wischwasser

GM -Rückruf

Jetzt hat es General Motors erwischt. Der einstmals größte Autohersteller muss 1,5 Millionen Fahrzeuge zurückbeordern. Jeder Autobesitzer erhält dabei 100 Dollar Entschädigung.

Die Autoindustrie wird vom nächsten Rückruf heimgesucht: General Motors beordert rund 1,5 Millionen Wagen in die Werkstätten, weil das Heizsystem für das Wischwasser in Brand geraten könnte. Betroffen sind mehr als ein Dutzend amerikanischer Modelle von 2006 bis 2009, darunter die Nobelkarosse Cadillac DTS genauso wie der wuchtige Geländewagen Hummer H2.

Identischer Fehler vor zwei Jahren

Der am Freitag von GM und der US-Behörde für Verkehrssicherheit verkündete Rückruf ist doppelt peinlich: Wegen des gleichen Fehlers hatte der Konzern bereits vor zwei Jahren seine Kunden in die Werkstätten gebeten. Doch die damalige Abhilfe erwies sich letztlich als nutzlos. Und eine neuerliche Reparatur ist ausgeschlossen. Denn der Zulieferer ging über den ersten Rückruf pleite.

Stattdessen baut GM jetzt das komplette Heizsystem für die Scheiben-Waschanlage aus und entschädigt die Autobesitzer mit 100 Dollar je Fahrzeug. Gedacht ist das Heizsystem für den Winter, wenn Schnee und Eis auf der Windschutzscheibe die Sicht nehmen.

Pannenserie setzt sich fort

Im Heimatmarkt USA sind fast 1,4 Millionen Autos betroffen, weitere knapp 100.000 Autos in Kanada, der Rest ist in den Export gegangen. Erst gerade hatte der Konkurrent Chrysler weltweit rund 700.000 Wagen zurückrufen müssen wegen Bremsaussetzern, Kurzschlüssen und klemmenden Gaspedalen.

Der japanische Weltmarktführer Toyota hatte zu Jahresbeginn mit einer Pannenserie geschockt, die rund 8,5 Millionen Autos umfasst. Branchenkenner fürchteten um den Ruf der gesamten Branche. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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