BMW fährt sattes Plus heraus

Boomende Auto-Exporte

BMW fährt sattes Plus heraus
Die EfficientDynamic-Modelle bei BMW verfügen serienmäßig über Start-Stopp. © BMW

Der deutsche Automarkt hat ein sattes Minus eingefahren. Vor allem die Premiumhersteller BMW und Mercedes konnten im April gegen den Trend zulegen.

Die deutschen Autobauer leben wegen des schwächelnden Inlandsgeschäfts zusehends von boomenden Exporten. Drei von vier Autos aus heimischen Werken werden derzeit im Ausland gekauft, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Dienstag in Berlin mitteilte. In Deutschland sackte die Zahl der Pkw-Neuzulassungen auch im April ab und lag bei rund 259.400. Das waren nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts 31,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, als die Abwrackprämie noch galt. Die Ausfuhren legten dagegen laut VDA um 58 Prozent auf 338.800 Wagen zu. Die Produktion wuchs im achten Monat in Folge auf 469.400 Pkw (plus 26 Prozent).

VDA zeigt sich zufrieden

«Die lebhafte internationale Nachfrage nach deutschen Modellen unterstreicht die Leistungsfähigkeit dieser Industrie», sagte VDA- Präsident Matthias Wissmann. Aus dem Ausland seien inzwischen seit neun Monaten steigende Auftragseingänge zu verzeichnen, im April gab es ein Plus von 30 Prozent. Größere Impulse habe es vor allem aus China gegeben, im April hätten deutsche Marken aber auch auf dem US- Pkw-Markt überdurchschnittliche Zuwächse verzeichnet.

Der deutsche Neuwagenmarkt schrumpfte von Januar bis April um ein Viertel auf 929.800 Zulassungen. Dabei verbuchten ausländische Marken laut VDA mit 39 Prozent ein größeres Minus als deutsche Hersteller mit ihren Konzernmarken, die 18 Prozent verloren. Im April hatten nach Angaben des Kraftfahrtbundesamts Kleinwagen die größten Einbußen (minus 57,1 Prozent), die aber auch am stärksten von der Prämie für alte Autos profitiert hatten. Bei Sportwagen (plus 68,3 Prozent), Geländewagen (plus 6,2 Prozent) und der oberen Mittelklasse (plus 1,3 Prozent) zog der Absatz dagegen an. Unter den deutschen Herstellern hatten denn auch Porsche, BMW und Mercedes gegen den Trend Zuwächse. Mit 25.580 verkauften Fahrzeugen im April verzeichnete beispielsweise die BMW-Group ein Plus von 7,1 Prozent, Mercedes legte um 4,3 Prozent zu. Audi, der Dritte im Bunde der deutschen Premiumhersteller, musste im vierten Monats des Jahres ein Minus von 11,1 Prozent hinnehmen.

Inlandsproduktion gestiegen

Die wachsenden Exporte ließen die Inlandsproduktion der deutschen Hersteller deutlich steigen. Die Dynamik der ersten vier Monate, in denen ein Sprung von 31 Prozent auf 1,86 Millionen Wagen erzielt wurde, dürfte aber nicht im gesamten Jahr anhalten, wie der VDA erläuterte. Beim Export wurde bis April ein Zuwachs von 49 Prozent auf 1,39 Millionen Wagen verzeichnet.

Für den deutschen Markt erwartet der Verband der Importeure VDIK in diesem Jahr ein Absatzvolumen von 2,8 Millionen Autos, rund eine Million weniger als 2009. Der VDA rechnet mit 2,75 bis drei Millionen Neuzulassungen. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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