Audi erhält Lizenz zum autonomen Fahren

Fahrer muss an Bord sein

Audi erhält Lizenz zum autonomen Fahren
Der Audi kann auch alleine einparken. © Audi

Das autonome Fahren ist das große Thema auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas. Audi hat nun als erster Hersteller vom Bundestaat Nevada die Erlaubnis bekommen, Test-Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen einzusetzen.

Als erster Automobilhersteller der Welt hat Audi vom US-Bundesstaat Nevada die Lizenz für den Betrieb von computergesteuerten Fahrzeugen erhalten. Das teilte Ricky Hudi, Leiter Entwicklung Elektrik/Elektronik bei Audi, am Dienstag (Ortszeit) auf der Elektronikmesse CES International 2013 in Las Vegas mit. Damit darf sich Audi mit seinen Test-Fahrzeugen, mit denen als «pilotierte Fahren» erprobt wird, auf den öffentlichen Straßen in Nevada bewegen.

Audi besteht beim Pikes Peak

Allerdings müssen in den Autos auch Fahrer mit einem gültigen Führerschein sitzen, die bei Bedarf steuernd eingreifen können. Vor Audi hat Nevada solche Lizenzen an Google und den Automobilzulieferer Continental vergeben.

Audi arbeitet seit Jahren an autonom fahrenden Autos. Beim Bergrennen «Pikes Peak International Hill Climb» 2010 erklomm ein Audi TTS in ununterbrochener Fahrt den 4301 Meter hohen Gipfel. Die knapp 20 Kilometer lange Strecke mit 156 Kehren wurde dabei in 27 Minuten ohne einen menschlichen Eingriff in die Steuerung absolviert. Audi arbeitete dabei mit dem Electronics Research Lab von Volkswagen im kalifornischen Silicon Valley und der Stanford University zusammen. VW und Stanford hatten zuvor mit dem Forschungsfahrzeug Stanley die DARPA Grand Challenge 2005 gewonnen, wo verschiedene selbstfahrende Fahrzeuge gegeneinander angetreten waren.

Audi-Entwicklungschef erwartet Durchbruch

«Das pilotierte Fahren ist noch in diesem Jahrzehnt technisch realisierbar», sagte Audi-Entwicklungschef Wolfgang Dürheimer auf der CES. Er erwarte, dass in Japan zuerst computergesteuerte Autos betrieben werden, wo der Verkehr in den Großstädten von Stausituationen und der Suche nach einem Parkplatz geprägt sei. Hudi und Dürheimer betonten, schon heute seien bestimmte Aspekte des «pilotierten Fahrens» bei Audi möglich.

«Im zähfließenden Verkehr bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h wird der Fahrer innerhalb gewisser Grenzen beim Lenken unterstützt», sagte Hudi. Zudem werde selbsttätig beschleunigt und verzögert. Mit Hilfe des pilotieren Fahrens würden zukünftig auch Ein- und Ausparkvorgänge - wie beispielsweise in enge Parklücken am Straßenrand, in Garagen oder sogar in Parkhäusern - selbstständig vom Fahrzeug übernommen, ohne dass der Fahrer im Auto sitzen muss. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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