PSA mit starkem Absatzrückgang

Minus 16,5 Prozent in 2012

PSA mit starkem Absatzrückgang
Der Peugeot 2008 avanciert zum Hoffnungsträger für Peugeot. © Peugeot

PSA Peugeot Citroen ist stark von der europäischen Absatzkrise getroffen worden. Bis 2015 will sich der Konzern vom europäischen Markt unabhängiger machen.

PSA Peugeot Citroen hat 2012 einen herben Absatzverlust hinnehmen müssen. Bedingt durch die europäische Schuldenkrise – besonders in Südeuropa, wo der Konzern sehr stark vertreten ist – bedeuteten 2.965.000 Einheiten einen Rückgang von 16,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Der Konzern bekommt mit voller Wucht die Auswirkungen des dauerhaften Rückgangs der europäischen Märkte zu spüren", sagte Markenvorstand Frederic Saint-Geours.

PSA stoppt Verkauf in Iran

Neben dem Verlust in Südeuropa schlägt sich auch der Verkaufsstopp im Iran ab Februar infolge der internationalen Sanktionen nieder. Dort konnten 2011 immerhin 457.900 Fahrzeuge verkauft werden. Zudem hatte
PSA im vergangenen Jahr Werksschließungen verkündigt und damit den Abbau von 8000 Arbeitsplätzen.

Um sich vom schwachen europäischen Markt unabhängiger zu machen, setzt PSA auf eine weitere Internationalisierung. "Aufgrund dieses konjunkturellen Kontexts ist unsere Internationalisierungsstrategie wichtiger denn je. Sie hat 2012 erneut an Intensität gewonnen und wird sich 2013 mit dem Vormarsch des Konzerns in China, Lateinamerika und Russland fortsetzen", so Saint-Geours weiter. Bis 2015 will der Konzern die Hälfte seines Absatzes außerhalb von Europa erzielen.

PSA-Modelloffensive in 2013

Mit einer Modelloffensive will PSA, das derzeit monatlich einen dreistelligen Millionenbetrag als Verlust abschreibt, die Krisensituation schmälern. Insgesamt 17 neue Modelle werden weltweit eingeführt, neun davon in Europa. Laut dem Automanager wird PSA "2013 so viele neue Modelle wie noch nie zuvor in einem Jahr einführen."

Dabei setzt Europas zweitgrößter Autohersteller auf eine Höherpositionierung der Modelle. So hat sich der Anteil der Premiumfahrzeuge innerhalb von drei Jahren verdoppelt und beläuft sich nun auf 18 Prozent des Konzernabsatzes. Besonders mit den Dieselhybridfahrzeugen Citroen DS5, Peugeot 508 und 3008 hat sich der Konzern mit 22.000 Verkäufen im ersten vollen Jahr hinter Toyota als zweitgrößter Hybridhersteller platziert.

In diesem Jahr sollen die ebenfalls höher positionierten Citroën DS3 Cabrio, der Peugeot 208 GTI und die Luxusvariante 208 XY sowie der 2008 beitragen. Hinzu rechnet sich PSA auch noch größere Marktchancen mit dem im letzten Jahr eingeführten 208 aus, nachdem dort die sparsamen Dreizylindermotoren seit Sommer erhältlich sind. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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