Laden eines Elektroautos: Tipps zum Geld sparen

Laden eines Elektroautos: Tipps zum Geld sparen
Der Opel Combo-e an einer Schnellladestation. © Mertens

Das Laden eines Elektroautos kann ins Geld gehen – gerade dann, wenn es nicht an der heimischen Wallbox geladen werden kann.

Nicht jeder kann sein E-Auto kostenlos über die eigene Solaranlage laden. Wer auf öffentliche Ladesäulen setzt, muss unter Umständen tief in die Tasche greifen. An ein und derselben Ladesäulen kann der Strompreis extrem unterschiedlich ausfallen – abhängig davon, welchen E-Mobilitäts-Provider man zum Autorisieren und Abrechnen gegenüber dem Ladesäulenbetreiber nutzt.

Die Differenz zwischen dem billigsten und dem teuersten Anbieter beträgt in manchen Fällen bis zu 100 Prozent. Und an der nächsten Ladesäule kann das Verhältnis im Extremfall schon wieder andersherum sein.

Mehre Ladekarten zur Wahl

Viele E-Autofahrer haben daher mehrere Ladekarten oder Apps unterschiedlicher Anbieter. Das Problem dabei: Tarife gibt es wie Sand am Meer. Und die genauen Preise ändern sich regelmäßig – meist nach oben.

Wer den Überblick behalten und immer zu optimalen Kosten tanken will, muss sich im Internet oder in Interessen-Gruppen bei sozialen Medien auf dem Laufenden halten. Darüber hinaus lassen sich aber auch mit anderen Strategien Kosten sparen. Fünf Beispiele.

Tarife ohne Grundgebühr

Wer mehr als einen Ladetarif nutzt, sollte in der Regel Angebote ohne monatliche Grundgebühr vorziehen. Zwar sind für Abonnenten die Preise pro Kilowattstunde oft günstiger, aber gerade bei Providern, die man nur selten nutzt, lohnt sich der Festbetrag nicht. Und auch auf die kostenpflichtige Karte kann man in vielen Fällen verzichten und zum Laden das Smartphone nutzen.

Das Anmelden bei einem der Anbieter geht in vielen Fällen sehr schnell: persönliche Daten angeben, Zahlungsquelle hinterlegen und dann sofort laden. Hilfreich bei der Suche nach den aktuell günstigsten Providern sind Preisvergleichs-Apps wie „Ladefuchs“ oder „Chargeprice“.

Ausländische Anbieter prüfen

Schon in Deutschland ist die Zahl der sogenannten E-Mobilitäts-Provider groß und in ständigem Wandel begriffen. Manchmal lohnt aber ein Blick über die Grenze, denn auch die dortigen Anbieter haben Verträge, die man in Deutschland nutzen kann.

Unter anderem gibt es in Schweden und Frankreich immer wieder interessante Tarife. Auch in Deutschland kommen von Zeit zu Zeit Provider-Newcomer hinzu, die dann zum Einstand mit besonders günstigen Preisen locken. Nicht selten steigen die aufgerufenen Beträge dann jedoch bald schon.

Laden bei Ikea und Co

Kunden tanken bei einigen Einzelhandelsketten besonders günstig. Ein schwedisches Möbelhaus etwa bietet den Fahrstrom komplett kostenlos, verschiedene Supermarktketten verlangen Preise deutlich unter Markt-Durchschnitt.

Allerdings stehen die Angebote meist nur während der Öffnungszeiten zur Verfügung, zudem sind nicht immer besonders schnelle Leitungen verfügbar. Und: Günstige Angebote locken viele E-Autofahrer, so dass die Säulen nicht immer frei sind.

Günstige Tarife vom Hersteller

Manche Autohersteller bieten Neuwagenkäufern eigene Fahrstrom-Tarife. Da es sich um Mittel zur Kundenbindung handelt, sind die Preise im Idealfall besonders fair und transparent. Zudem entfällt häufig in den ersten Monaten oder Jahren die Grundgebühr, wodurch sich auch die Tarife mit günstigen kWh-Preisen nicht nur für Vielfahrer lohnen.

Ein weiterer Vorteil: Bei einigen Autohersteller-Tarifen wie „Mercedes Me Charge“ lässt sich der Preis der Partner-Säulen bereits bei der Routenplanung im Navigationsgerät erkennen. Bei Plug-and-Charge-Säulen muss dann nur der Stecker eingesteckt werden, Abrechnung und Autorisierung laufen im Hintergrund.

Komplexität der Tarife nimmt zu

Bei der Tarifstruktur geht der Trend wieder hin zu mehr Komplexität, nachdem in der Vergangenheit eher Vereinfachungen im Vordergrund standen. Bei vielen Angeboten gibt es daher wieder Fallstricke, die das Laden unverhofft teuer machen können, etwa in Form verschiedener Blockiergebühren. Die werden am AC-Lader nach drei bis vier Stunden als Aufschlag auf den Strompreis fällig, bei DC-Säulen schon deutlich früher.

In vielen Fällen sind die Beträge allerdings gedeckelt, so dass die Mehrkosten bei versehentlichem Trödeln überschaubar bleiben. Zuletzt erlebte aber auch die Minuten-Abrechnung wieder ein Comeback, meist in Form eines Aufschlags auf den kWh-Preis. Meist werden kleinere Cent-Beträge fällig, die auf den ersten Blick vernachlässigbar aussehen, sich über ein paar Stunden aber zu mittleren Euro-Beträgen aufsummieren. (SP-X)

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