Viele Reisende fahren in diesen Tagen in den Winterurlaub. Eines sollte man dann auf jeden Fall auch im Kofferraum haben: Schneeketten.
Spätestens, wenn im Winter auf der Fahrt in die Berge das runde Verkehrsschild (Verkehrszeichen 268) mit dem Bild eines Reifens mit Schneeketten auf blauem Hintergrund auftaucht, müssen Autofahrer eine solche Traktionshilfe anlegen, und zwar unverzüglich.
Wer keine an Bord hat oder nicht weiß, wo und wie die Ketten angelegt werden müssen, darf nicht weiterfahren. Zeichen 268 gilt übrigens auch für Fahrzeuge mit Allrad.
Andere Anfahrhilfen nicht erlaubt
Werden von den Behörden explizit Schneeketten vorgeschrieben, sind Anfahrhilfen wie Schneesocken oder Haftspray nicht erlaubt, sondern nur vollwertige Schneeketten. Die gebräuchlichsten Typen sind Seil-, Bügel- und Komfortketten. Sie sind sowohl für Pkw als auch SUV erhältlich. Es gibt sie in unterschiedlichen Gliederstärken.
Je schwerer das Fahrzeug, desto stabiler sollten die Glieder sein. Schneeketten unterscheiden sich im Preis (von 20 bis über 250 Euro pro Paar) und bei der Montagefreundlichkeit. Zudem müssen manche Systeme nach der Montage von Hand nachjustiert werden, bei den anderen geschieht dies automatisch.
Ketten müssen zum Reifen passen
Gleichgütig für welchen Kettentyp man sich entscheidet: Er muss zur Größe der Reifen passen. Wenn die gewählte Kette zu groß ist, schlackern die einzelnen Glieder umher und können Felge oder Karosse beschädigen. Fällt die Kette zu klein aus, lässt sich erst gar nicht montieren.
Die richtige Dimension richtet sich nach den auf der Reifenflanke aufgedruckten Angaben wie zum Beispiel 205/60 R16. Außerdem sollte man nachschauen, wie viel Platz zwischen Pneu und Radkasten ist. Seilketten benötigen zum Beispiel bei der Montage ein wenig Luft zwischen diesen Fahrzeugkomponenten. Reicht der Platz nicht aus, sind Bügelketten die bessere Wahl. Testergebnisse von Automagazinen, Automobilclubs oder auch Stiftung Warentest erleichtern den Überblick. Wer in österreichischen Ski-Gebieten unterwegs ist, sollte darauf achten, dass die Kette der Ö-Norm 5117 entspricht.
Montage auf Antriebsrädern
Die Montage erfolgt auf den Antriebsrädern. Bei einem Allradler schaut man am besten ins Bedienhandbuch nach den Empfehlungen des Herstellers. Vor dem Urlaubsstart ist es ratsam, die Montage und Demontage zu üben. Ein Blick in die Bedienungsanleitung sowie Montagevideos der Kettenhersteller sind dabei hilfreich. Wer sich mit der Funktionsweise in der warmen Garage oder unter dem geschützten Carport beschäftigt, kann in Ruhe probieren. Der Vorteil: Die Handgriffe sitzen beim Einsatz unter winterlichen Bedingungen mit klammen Fingern. Hilfreich ist außerdem, für den kalten Außeneinsatz Handschuhe, eine Knieunterlage, Warnweste, Handfeger und eine Taschenlampe griffbereit verstaut zu haben.
Nicht vergessen sollte man auch die Höchstgeschwindigkeit, die für das Fahren mit Schneeketten gilt: Bis 50 km/h schnell darf gefahren werden. Ist die Fahrbahn nicht mehr mit Schnee und Eis bedeckt, schaut also wieder der Asphaltbelag hervor, müssen die Ketten heruntergenommen werden. (SP-X)