Kfz-Versicherungen: Deutliche Preissteigerung zu erwarten

Kfz-Versicherungen: Deutliche Preissteigerung zu erwarten
Mit einem Versicherungsvergleich lässt sich Geld sparen © dpa

Die steigenden Kosten für Ersatzteile und hohe Stundenlöhne gehen auch an der Versicherungsbranche nicht vor. Autofahrer müssen sich deshalb auf steigende Beiträge einstellen.

Die Versicherungsbranche hat für das kommenden Jahr deutliche Preiserhöhungen bei Haftpflicht und Kasko in Aussicht gestellt. Wer angesichts des Prämien-Aufschlags sparen möchte, kann das durch einen Wechsel der Kfz-Versicherung.

Oftmals findet man einen günstigeren Tarif als den aktuell genutzten oder für 2024 angeboten der eigenen Versicherung. Anders als in den Vorjahren wird es in diesem Jahr allerdings schwerer.

Kündigungsfristen beachten

Anders als bei vielen anderen Policen muss im Fall einer Fahrzeug-Versicherung eine einmonatige Kündigungsfrist eingehalten werden. Deshalb ist der 30. November finaler Stichtag. Liegt am 1. Dezember noch keine Kündigung vor, verlängert sich der Vertrag automatisch um ein weiteres Jahr. Eine Kündigung kann dann nur noch in Sonderfällen erfolgen.

Das Beenden der aktuellen Versicherung muss auf jeden Fall schriftlich erfolgen. Wer auf Nummer sicher gehen will, verschickt die Kündigung per Einschreiben gegen Rückschein. Bevor man kündigt, sollte allerdings die neue Versicherung in trockenen Tüchern sein. Diese muss am 1. Januar beginnen, wenn man im neuen Jahr weiter legal mit dem Auto unterwegs sein will. Gesetzlich vorgeschrieben ist in Deutschland nur die vergleichsweise günstige Kfz-Haftpflichtversicherung, die Schäden an anderen Fahrzeugen oder Verletzungen von Personen absichert.

Kasko lohnt sich bei neuen Fahrzeugen

Die Kaskoversicherung zum Schutz vor selbst verschuldeten Schäden am eigenen Fahrzeug hingegen ist freiwillig, lohnt sich vor allem bei neuern oder hochpreisigen Autos. Günstigste Option ist die Teilkasko, die unter anderem Reparaturkosten bei Glasbruch und elementare Schäden wie Sturm, Hagel oder einem Blitzschlag abdeckt. Die teurere Vollkasko schützt zusätzlich unter anderem auch vor Vandalismus, etwa absichtlich beigebrachten Lackkratzern.

Vor einem neuen Vertragsabschluss empfiehlt sich ein sorgfältiger Vergleich verschiedener Angebote. Vor allem beim Abschluss einer Police mit teurem Vollkaskoschutz sollten immer mehrere Versicherer miteinander verglichen werden. Preisunterschiede von 50 Prozent und mehr bei vergleichbarer Leistung sind keine Seltenheit. Besonders einfach ist der Vergleich über Online-Preisvergleichsportale – am besten werden gleich mehrere konsultiert.

Versicherungsbedingungen prüfen

Nicht immer ist der teuerste Anbieter im individuellen Fall der beste, der günstigste nicht immer der schlechteste. Wichtig ist bei der Bewertung die persönliche Situation. Wer am Waldrand im Freien parkt, sollte zum Beispiel über einen Schutz bei Marderbiss nachdenken. Eine Versicherung gegen Dachlawinen ist im Norddeutschland hingegen wahrscheinlich verschwendetes Geld.

Aber auch bei gängigen Leistungen kann es Unterschiede geben. Billigtarife etwa sichern häufig nicht den Diebstahl fest eingebauter Teile wie Radio oder Navigationssystem ab. Wer keinen Wert auf persönlichen Kontakt zum Versicherungsberater legt, findet bei Direktversicherern meist besonders günstige Angebote. Die Kontakte erfolgen dann allerdings lediglich per Mail, Brief oder über eine Hotline.

Telematik-Tarif kann Geld sparen

Sparen können für Versicherungsnehmer auch mit neuen Tarifarten. Eine Beitragsersparnis versprechen etwa Telematik-Tarife. Hierbei wird die Fahrweise des Versicherungsnehmers aufgezeichnet und die Prämie daran angepasst. Wer defensiv fährt, zahlt dann weniger. Einige Versicherungen bieten zudem auf Policen 15 Prozent Rabatt für Dashcam-Nutzer. Auch wer eine günstigere Versicherung in Aussicht hat, muss nicht unbedingt wechseln. Manchmal reicht es schon, mit dem Angebot bei der aktuellen Assekuranz vorstellig zu werden, um eine günstigere Prämie zu erhalten.

Wer übrigens den 30. November als Stichtag für die Kündigung verpasst, muss nicht zwingend ein ganzes Jahr warten. Es gibt Möglichkeiten, auch unter dem Jahr aus seinem Vertrag auszusteigen: Erhöht beispielsweise die Versicherung den Beitrag, steht dem Kunden ein Monat lang ein Sonderkündigungsrecht zu. Grund können etwa veränderte Einstufungen in der Typ- oder Regionalklasse sein. (SP-X)

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