Früher war Deutschland eindeutig Kombi-Nation, mittlerweile dominieren SUV. Trotzdem gibt es noch relativ günstige Praktiker für den Alltag.
Der Opel Astra Sportstourer (608 bis 1.634 Liter) ist neben seinem Peugeot-Schwestermodell 308 das frischeste Auto im Kompakt-Segment. Schnittig-modernes Blechkleid, zeitgemäßes Infotainment und elektrifizierte Antriebe. Ein reiner E-Motor fehlt zwar, dafür ist ein kräftiger Plug-in-Hybrid mit 180 PS zu haben. Dazu gibt es zunächst einen Diesel und zwei Benziner.
Auch das Raumangebot profitiert vom Wechsel auf die Plattform der neuen Konzernmutter Stellantis. Im Gegenzug hat sich das allgemeine Preisniveau etwas erhöht, auch weil die bisherigen Basisvarianten zumindest aktuell keine Nachfolger haben. Die Liste startet bei 26.650 Euro für das Modell mit dem 110 PS starken 1,2-Liter-Benziner.
Mit der 2017 gestarteten Generation des Hyundai i30 Kombi (Laderaum: 602-1.650 Liter) haben die Koreaner bei Anmutung und Qualität endgültig zu den europäischen Platzhirschen aufgeschlossen. Der Wagen punktet mit durchdachter Bedienung, umfangreicher Komfort- und Sicherheitsausstattung, ausgewogenem Fahrverhalten und nicht zuletzt mit fünf Jahren Garantie.
Wirkliche Schwächen gibt es keine und insgesamt ist der i30 fair eingepreist. Der Start liegt bei 21.650 Euro. Beim Antrieb haben Kunden die Wahl zwischen zwei Benzinern mit 120 PS und 160 PS, teilweise mit 48-Volt-Unterstützung. Einen Diesel gibt es seit Anfang des Jahres nicht mehr.
Der Ford Focus Turnier (Laderaum: 635-1.653 Liter) überzeugt klassischerweise mit einem gekonnt ausgelegten Fahrwerk. Auch das jüngst geliftete Modell macht da keine Ausnahme und präsentiert sich immer noch als dynamischster Verteter seiner Klasse. Die aktuelle Generation mit modernen Assistenten und ordentlichem Infotainment voll auf der Höhe.
Beim Antrieb vertraut der Focus mittlerweile fast komplett auf seine 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner (100 bis 155 PS), die bei entspannter Fahrweise sehr sparsam sein können, gelegentlich aber Kultiviertheit vermissen lassen. Nur noch in Restbeständen ist der 120 PS starke 1,5-Liter-Diesel zu haben, der mit gutem Durchzug und geringem Durst punktet.
Stärkstes Argument für den Kauf eines Toyota Corolla Touring Sports (581 bis 1.591 Liter) ist sein sparsamer Hybridantrieb. Den gibt es auch im Kombimodell mit 122 und 184 PS, die sich locker mit 4 bis 5 Litern Sprit auf 100 Kilometern fahren lassen. Vor allem die kräftigere Variante kombiniert Effizienz auch noch mit ansprechenden Fahrleistungen.
Die elektrisch unterstützten Vierzylinder sind seit rund zwei Jahren im Corolla alternativlos, die reinen Benziner sind gestrichen, einen Diesel gab es nie. Abseits vom Antrieb überzeugt der Japaner ebenfalls, das Platzangebot im Fond und das Gepäckabteil leiden aber etwas unter der Hybrid-Batterie. Die Preise starten bei 28.750 Euro. Anfang 2023 steht ein Update an.
Auch wenn die Golf-Baureihe zuletzt Federn hat lassen müssen, bleibt der Variant (611–1.642 Liter) der Bestseller unter den kompakten Kombis. Das liegt auch an den klassischen Tugenden, für die der Lademeister in achter Generation steht – auch wenn Bedienbarkeit und Anmutung nicht mehr auf höchstem Niveau liegen.
Zu nennen sind vor allem das auch in dieser Klasse großzügige Platzangebot, das sehr reife und ausgewogene Fahrverhalten sowie das breite Antriebsprogramm, das Benziner sowie Diesel, Allrader, Erdgas-Motoren und auch eine 320 PS starke R-Version umfasst. Einen Plug-in-Hybrid gibt es nicht. Weiteres Manko: die selbstbewusste Preisliste, die bei 29.000 Euro mit wenig attraktiver Spar-Ausstattung startet. Für ein gut konfiguriertes Modell werden oberhalb von 30.000 Euro fällig. (SP-X)
