Gut vorbereitet sinkt das Risiko deutlich, mit dem Auto bei der HU durchzufallen. Vieles kann man sogar als Laie vorab checken.
Viele Autohalter kennen das Problem: Nach der ersten HU muss man mit dem Pkw alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung, um sich eine für weitere zwei Jahre gültige Plakette zu sichern. Doch nicht selten finden Prüfer dabei Mängel und verweigern im ersten Anlauf das Sicherheits-Siegel. Der Autobesitzer hat dann das Nachsehen, muss sich um einen Werkstatttermin kümmern und oft ein zweites Mal zur Prüfung vorfahren. Das kostet Zeit, Geld und Nerven. Wer hingegen gut vorbereitet in die HU geht, hat eindeutig bessere Chancen, sich eigentlich unnötige Strapazen zu ersparen.
Den wenigsten Stress mit der HU hat man, wenn das Fahrzeug mit einer gewissen Vorlaufzeit einem Vorab-Check unterzogen wurde. Diese Aufgabe kann eine Werkstatt übernehmen, die für diese Dienstleistung natürlich Geld verlangt. Wer sich diese Investition sparen will, sollte vor dem HU-Termin zumindest ein paar typische Prüfpunkte selber checken. Beschädigte Gurte oder Scheibenwischer sollten im Idealfall bereits im Alltag auffallen. Ebenso wie eine fehlerhafte Lenkradstellung oder Spiel in der Lenkung. Leicht überprüfen lassen sich auch das Vorhandensein von Warndreieck, Warnweste und aktuellem Verbandkasten.
Waschen und Aufräumen kann nicht schaden
Wer sein Fahrzeug nach diesen Dingen durchsucht, nutzt am besten gleich die Gelegenheit, es zu säubern. Eine rollende Müllhalde macht bei Prüfern keinen guten Eindruck. Eine Wagenwäsche erhöht ebenfalls die Akzeptanz. Zudem sind danach auch die Autokennzeichen gut sichtbar – ein Punkt, der ebenfalls gecheckt wird. Die Spiegel dürfen nicht blind, die Frontscheibe muss im Bereich über dem Lenkrad intakt sein. Die Reifen lassen sich ebenfalls einfach überprüfen. Sie müssen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern aufweisen. Zudem dürfen die Pneus nicht beschädigt sein; Reifen mit Rissen, Beulen oder Schnitten werden nicht akzeptiert.
Komplizierter wird es hingegen bei den im Rahmen der HU am häufigsten monierten Problemzonen. An erster Stelle steht hier die Beleuchtung am Fahrzeug. Scheinwerfer von Drittanbietern erfordern unbedingt ein Genehmigungszeichen, andernfalls erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs – und damit jede Chance auf die Prüfplakette. Am zweithäufigsten werden die Bremsen beanstandet. Übermäßiger Verschleiß lässt sich anhand der Dicke der Scheibe messen. Ist sie zu dünn, muss die Scheibe getauscht werden. Gleiches gilt, falls sich Risse oder starke Korrosion gebildet haben. Leichter Rost oder Standflecken zählen dagegen nicht als Mangel. Platz drei in der Mängel-Statistik belegen Ölverluste bei Motor und Getriebe. Schadhafte oder verschlissene Fahrwerksteile gelten bereits als erheblicher Mangel, ein Fahrzeug mit gebrochenen Federn ist verkehrsunsicher.
Nach der Prüffrist drohen Mehrpreis und Bußgeld
Grundsätzlich gilt natürlich: Je älter das Fahrzeug, desto größer der Verschleiß und desto größer die Wahrscheinlichkeit für Mängel. Allerdings zeigen sich modellabhängig auch Unterschiede. Laut TÜV-Report gelten etwa Dacia Logan, Fiat Punto, Renault Twingo sowie neuerdings Tesla Model 3 als besonders problembelastet.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte einen Vorab-Check mit Bestehens-Garantie vereinbaren. Die Werkstatt prüft alle relevanten Teile und behebt mögliche Mängel direkt. Dieser Check sollte mit ausreichend Vorlauf zum eigentlichen Prüftermin erfolgen, um genügend Zeit für die Beseitigung von Mängeln zu haben. Die Ablauffrist der Prüfplakette sollte man jedenfalls besser nicht reißen: Wird zwei Monate überzogen, erhöhen sich die Prüfungsgebühren um 20 Prozent. Ab zwei Monaten Überschreitung sind zudem 15 Euro Bußgeld vorgesehen, ab vier Monaten 25 Euro und ab acht Monaten sogar 60 Euro plus ein Punkt in Flensburg. (SP-X)