Keine Panik im Pannenfall

Eine Panne kommt nie zur rechten Zeit. Wichtig ist es, kühlen Kopf zu behalten und bestimmte Regeln zu beachten, damit keine Verkehrsteilnehmer in Gefahr geraten.

Von Heiko Haupt

Autopannen passieren meist dann, wenn niemand mit ihnen rechnet. Nicht selten bleibt der Wagen dann an ungünstigen Stellen und gerne auch bei Nacht liegen. Wenn der Fall der Fälle eingetreten ist, gilt es mit klarem Kopf zu handeln. Denn ungefährlich ist der plötzliche Stillstand am Straßenrand nicht.

Rechten Seitenstreifen ansteuern

Schon in dem Moment, in dem das Problem bemerkt wird, müssen Nachdenken und Handeln fast gleichzeitig geschehen. «Ideal ist es auf der Autobahn, wenn man die Panne bemerkt und direkt auf den rechten Seitenstreifen steuern kann, damit der Wagen dort zum Stehen kommt», sagt Sven Janssen vom Automobilclub von Deutschland (AvD) in Frankfurt/Main.

Problematisch wird es, wenn der Wagen bei der Autobahnfahrt auf dem linken Fahrtstreifen zu mucken beginnt und der Seitenstreifen nicht mehr erreicht werden kann. Dann müsse der Wagen links so dicht wie möglich an die mittlere Leitplanke gebracht werden, so Janssen. Denn letztlich ist alles sicherer, als ein Stillstand mitten auf der Fahrbahn. Eines gilt immer: sofort die Warnblinkanlage einschalten.

Immer hinter die Leitplanke

«Es ist sehr wichtig, in so einem Moment nicht in Panik zu geraten», warnt Michael Hartje, Verbandsdirektor der Deutschen Verkehrswacht (DVW) in Bonn. Gerade hektische Verhaltensweisen machen eine Fahrzeugpanne gefährlich. Speziell auf der Autobahn, aber auch auf Bundesstraßen ist zunächst Eigensicherung angesagt: «Die Insassen sollten so schnell wie möglich das Auto verlassen und sich hinter die Leitplanke begeben», sagt Peter Hemschik, ADAC-Sprecher in München.

«Es ist darauf zu achten, dass niemand unbedacht auf die Straße marschiert», erklärt Werner Sauerhöfer vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) in Bonn. Vor allem Kinder müssen davon abgehalten werden, den Wagen links zu verlassen. Alle Insassen haben vielmehr auf der von der Fahrbahn abgewandten Seite auszusteigen.

Warnweste ein Sicherheitsfaktor

Durch aktuelle Fahrzeugkonstruktionen oft erschwert ist die Sicherung der Pannenstelle. Vor allem bei beladenem Kofferraum kann es schwierig sein, ans Warndreieck zu gelangen. Ist es dann herausgeholt, sollte niemand damit in der Hand auf dem Seitenstreifen zum Aufstellpunkt marschieren. «Man geht hinter der Leitplanke zu dem Punkt und hält dabei am besten auch das Warndreieck vor sich hoch», rät Janssen. Aufgestellt wird es in einem Abstand von etwa 100 Metern hinter dem Fahrzeug. Und auch wenn es noch nicht verpflichtend ist: Das Tragen einer Warnweste ist ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor.

Abgeraten wird gerade bei Pannen auf der Autobahn davon, die Schadensbeseitigung selbst in die Hand zu nehmen. Das Auswechseln eines kaputten Rades am Fahrbahnrand zum Beispiel ist ein riskantes Unterfangen. Daher wird am besten per Handy oder Notrufsäule der Pannendienst eines Automobilclubs oder die Polizei informiert. Auch dabei kommt es darauf an, kühlen Kopf zu bewahren: «Es ist wichtig, auf Orientierungspunkte zu achten, um den Pannenort möglichst genau beschreiben zu können», erklärt Michael Hartje. (dpa)

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