Führerscheinprüfung: 43 Prozent scheitern bei Theorie

Führerscheinprüfung: 43 Prozent scheitern bei Theorie
Unterwegs auf der Straße: ein Fahrschulfahrzeug. © dpa

Der Erwerb des Führerscheins ist nicht nur teuer, sondern auch nicht einfach. So ist die Durchfallquote bei der Prüfung erneut gestiegen.

Die Durchfallquote bei der Führerscheinprüfung ist erneut gestiegen und erreicht einen Rekordwert. Nach Daten des TÜV-Verbands haben im vergangenen Jahr 42 Prozent der Fahrschüler die theoretische Prüfung nicht bestanden, 3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Im Langzeitvergleich mit 2014 fiel die Durchfallquote zuletzt sogar um 10 Punkte höher aus. Der Anteil der nicht bestandenen praktischen Prüfungen ist im gleichen Zeitraum um 4 Punkte auf 30 Prozent gestiegen.

Angesichts der steigenden Durchfallquoten insbesondere bei den theoretischen Fahrprüfungen muss aus Sicht der TÜV-Verbands der Fokus künftig daraufgelegt werden, die Fahrausbildung zu stärken. „Elemente sind E-Learning-Angebote in der theoretischen Fahrausbildung, klare Vorgaben zum Ausbildungsverlauf, eine Lernstandsbeurteilung vor der Prüfung oder auch neue Lernmethoden wie Fahrsimulatoren“, erläutert Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität.

Fast zwei Millionen Prüfungen

Insgesamt wurden 2023 in Deutschland 1,97 Millionen theoretische Prüfungen absolviert (plus 8 Prozent), hinzu kamen 1,77 Millionen praktische Prüfungen (plus 1 Prozent). Der TÜV-Verband spricht von einem neuen Rekordwert. Der größte Anteil an den Fahreignungsprüfungen entfällt auf die Pkw-Klasse B – sowohl in der Theorie als auch in der Praxis macht diese rund die Hälfte aus. Die Durchfallquote in der theoretischen Prüfung erreichte mit 49 Prozent einen neuen Höchststand (plus 3 Punkte), in der praktischen Prüfung sank sie um einen Punkt auf 42 Prozent.

Weniger schwer fällt die Prüfung den Kandidaten beim begleiteten Fahren ab 17. In der Theorieprüfung lag die Durchfallquote bei 38 Prozent, 11 Prozentpunkte niedriger als in der Klasse B. Auch in der praktischen Prüfung waren die Leistungen besser: So lag die Nichtbestehensquote in der Klasse BF17 bei 26 Prozent.

Deutlich bessere Leistungen als die durchschnittlichen Pkw-Fahrer zeigten auch die angehenden Lkw-Fahrer. In der C-Klasse fielen lediglich 16 Prozent in der theoretischen und 14 Prozent der Kandidaten in der praktischen Prüfung durch. Insgesamt wurden jeweils rund 120.000 Prüfungen in Theorie und Praxis abgenommen. Hinzu kamen 13.000 theoretische und 15.000 praktische Prüfungen zum Busfahrer-Führerschein, die zu 19 beziehungsweise 15 Prozent nicht bestanden wurden. (SP-X)

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