Coronakrise: Erschwerter Weg zum Führerschein

Coronakrise: Erschwerter Weg zum Führerschein
Unterwegs auf der Straße: ein Fahrschulfahrzeug. © dpa

Für Fahrschulen gilt in Zeiten der Coronakrise ein Tätigkeitsverbot. Doch was bedeutet das für die Fahrschüler und den Führerschein? Ein Überblick.

Fahrschulen sind vorübergehend dicht, Fahrprüfungen momentan nicht möglich: Wer gerade seinen Führerschein machen möchte, wird von der Corona-Krise ausgebremst.
Inzwischen gelte in allen Bundesländern für Fahrlehrer ein Tätigkeitsverbot, erklärt Dieter Quentin von der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände. Das stellt nicht nur ihn und seine Kollegen vor Herausforderungen – sondern auch alle, die gerade auf dem Weg in Richtung Auto-, Motorrad- oder Lkw-Führerschein sind. Was sie wissen müssen:

Verfällt das bisher Geleistete?

Nein. «Es geht um Kenntnisse, nicht um zeitliche Fristen», sagt Quentin. Selbst wer vor Jahren eine Ausbildung begonnen und dabei zum Beispiel schon Nachtfahrten absolviert hat, muss nicht befürchten, diese zwingend noch einmal machen zu müssen. Aber: Man muss wissen, was dabei wichtig ist. «Fahrlehrer müssen sich vor der Prüfung davon überzeugen, dass die Kenntnisse noch vorhanden sind», so Quentin.

Gilt das auch für die Theorie?

Hier gibt es ein zeitliches Problem: Eigentlich spätestens ein Jahr nach der erfolgreichen Theorie-Prüfung muss die praktische Ausbildung beendet sein. Bis dahin muss man den Führerschein also in der Tasche haben, sonst muss man die Theorieprüfung wiederholen. Doch im Zuge der Corona-Krise sei diese Frist um ein halbes Jahr verlängert worden, berichtet Quentin. Nun hat man also anderthalb Jahre Zeit, um nach der Theorie auch die praktische Prüfung zu meistern.

Das soll etwa auch jenen Fahrschülern helfen, die durch die aktuelle Situation in finanzielle Nöte geraten und dadurch das Geld für weitere Fahrstunden oder die Prüfungsgebühr vorerst nicht mehr aufbringen können.

Kann man nach längeren Pause Fahrprüfung machen?

Allzu große Sorgen braucht man sich nach Ansicht des Experten in so einer Situation nicht zu machen. Quentin ist überzeugt, dass man nach der Zwangspause das Fahrgefühl schnell wieder erlangt. Vermutlich werde man aber ein, zwei Extra-Stunden benötigen. Von einem Kaltstart in die Prüfung rät der Fachmann jedenfalls ab: «Nach mehreren Wochen ohne Fahrstunde geht man in der Prüfung sicherlich baden.» (Sp-X)

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