Lade-Tipps: Mit dem E-Auto stressfreier ans Ziel

Lade-Tipps: Mit dem E-Auto stressfreier ans Ziel
Ladestopp mit dem Kia an einer Ionity-Station in Dänemark. © Mertens

Die Reichweite eines E-Autos und die Ladeinfrastruktur sind das eine, das richtige Ladeverhalten das andere. Mit diesen Tipps kommen sie entspannter zum Ziel.

Die Kritik an der Ladeinfrastruktur reiĂźt nicht ab. Doch die richtige Ladestopp-Strategie und die passenden Ladekarten entscheiden nicht allein, ob die Langstreckenfahrt mit dem E-Auto zur Spritztour oder zur Tortour wird.

Wer sich an ein paar ganz alltagspraktische Überlegungen jenseits von Akkugröße und Energieverbrauch hält, kann die Fahrt mit seinem E-Auto deutlich entspannter hinter sich bringen.

Feierabend-Verkehr als Problem

Ladeinfrastruktur und E-Autodichte passen aktuell so einigermaßen zusammen, vor allem an den Hauptverkehrsachsen. Das gilt allerdings nicht zu jeder Tages- und Wochenzeit. Wer etwa Freitagabends rund um Pendler-Metropolen nach einem freien Platz am Schnelllader sucht, hat möglicherweise Pech.

Wer zu Hauptverkehrszeiten schon den Energievorrat nachgefüllt hat, kann entspannt an dem Gewimmel vorbeigleiten. Wer nicht, sollte von vornherein zusätzlichen Zeitbedarf einplanen.

Ăśber Ladesituation am Zielort erkundigen

An vielen Hotels, Freizeiteinrichtungen und Einkaufzentren ist mittlerweile das sogenannte „Destination Charging“ möglich, das Aufladen während des Aufenthalts. Die Kapazitäten sind aber meist beschränkt. Sollte eine Reservierung vorab möglich sein, empfiehlt sich diese also.

Zudem ist vor allem bei kleineren Hotels und Betrieben Vorsicht geboten, wenn eine „Elektroauto-Tankstelle“ angekündigt ist. In manchen Fällen handelt es sich schlicht um eine Schuko- oder CEE-Steckdose auf dem Kundenparkplatz. Wer auf solche Überraschungen vorbereitet sein will, besorgt sich eine mobile Ladestation mit Adapter, etwa einen Juice Booster, NRG Kick oder Go-e Charger. Damit lässt sich im Notfall auch über die Camping- oder Baustellensteckdose Strom ziehen.

Notration an Essen einpacken

Die beste Vorab-Ladeplanung kann nach den ersten paar hundert Kilometern Makulatur sein. Wer einen ungeduldigen Zwischenspurt einlegt oder einen Stau weiträumig umfahren muss, schafft es möglicherweise nicht mehr bis zur vorgesehenen Steckdose am gemütlichen Landgasthof.

Oder dem bevorzugten Schnellrestaurant. Am Ende bleibt nur eine Tankpause an einem unbewirtschafteten Ladepark oder einer Autobahnraststätte mit bleicher Tankstellen-Bockwurst als einziger kulinarischer Option. Gut, wenn dann zumindest ein Not-Müsliriegel und eine Flasche Wasser an Bord sind.

Parken möglichst nicht im Freien

Wer nach langer Elektrofahrt am Zielort ankommt, ist geneigt, den erstbesten Parkplatz zu wählen. Beste Option ist natürlich immer die an der Ladesäule. Sollte das nicht der Fall sein, ist in den meisten Fällen die Tiefgarage oder ein Parkhaus vorzuziehen. An dem geschützten Abstellort bleibt das Auto im Winter einigermaßen warm und im Sommer halbwegs kühl. Beides kommt der Reichweite für den Rückweg zugute. Ein durchgekühlter Akku gibt weniger Energie ab, ein heißer Innenraum benötigt Strom zum Herunterkühlen.
Flexibel bleiben

In den Pioniertagen der E-Mobilität ging ohne generalstabsmäßige Planung nichts. Mittlerweile sind an den großen Autobahnen aber fast alle Rasthöfe mit E-Auto-Tankstellen ausgestattet. Wer bestimmte Anforderungen an Gastronomie, Ladesäulenbetreiber und Ambiente hat, sucht sich vorher unverbindlich ein paar passende heraus – und schaut dann, wie Lust und Laune nachher dazu passen.

Flexibilität ist mittlerweile entspannt möglich. Als Rückfalloption sollte man aber immer das Smartphone zur Hand haben, falls das Auto-Navigationssystem zu erratisch agiert. Bewährt haben sich neben den Apps des eigenen E-Mobilitätsproviders unter anderem das Ladesäulenverzeichnis von „Goingelectric“ und die App „A Better Route Planner“ (ABRP). Auch Google Maps listet mittlerweile zuverlässig Ladestationen auf. (SP-X)

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