ADAC-Rastanlagentest: Schlechtes Angebot für Familien

Sieger kommt aus Österreich

ADAC-Rastanlagentest: Schlechtes Angebot für Familien
Überzeugte: Der Autohof Guxhagen in Hessen ist bester deutscher Autohof. © ADAC

Der ADAC hat europaweit 65 Rastanlagen getestet. Das Ergebnis: die Betreiber tun zu wenig für Familien und Behinderte. Gerade Rollstuhlfahrer hätten bei den Bezahlschranken an den Sanitäranlagen Probleme.

Der ADAC hat bei seinem europaweiten Test von 65 Rastanlagen in 13 Ländern festgestellt, dass die Betreiber zu wenig für Familien und Behinderte tun. Wie der Automobilclub am Donnerstag mitteilte, seien im Vergleich der unterschiedlichen Länder Kinder vor allen an Raststätten in der Schweiz, Deutschland und in Kroatien gut aufgehoben.

Dafür sieht es in anderen Ländern mit der Familienfreundlichkeit weniger gut aus: in Spanien gibt es so gut wie keine Spielplätze und Spielecken, im Nachbarland Tschechien bemängelten die Tester das Fehlen von Wickelmöglichkeiten.

Fehlende Familienfreundlichkeit

Bemängelt wurde von den Testern auch, dass viele Raststätten nicht auf die Bedürfnisse von Behinderten eingehen würden. So seien die Bezahlschranken vor den Sanitäranlagen insbesondere für Rollstuhlfahrer ein Hindernis. "In den Niederlanden mussten diese erst umständlich vom Personal abgebaut werden, um Zugang zum Behinderten-WC zu erhalten", stellte der ADAC fest.

Zumindest mit Blick auf das Bezahlen sieht es an den Toiletten positiver aus. Denn an den Rastanlagen wie auch an den Autohöfen würde man seine Toilettengebühr zurückbekommen, wenn man im angeschlossenem Shop oder Restaurant einkauft. Bemängelt wurde vom ADAC indes, dass man in deutschen Raststätten mit Sanifair-Toiletten bei dem gleichen Verfahren auf 20 Cent pro Toilettengang sitzen bleiben würde. Gelobt wurden hier die Anlagen in Österreich und Kroatien: "Top Hygienewerte bei völlig kostenfreier Benutzung", so der ADAC.

Testsieger kommt aus Österreich

Bei dem Test der Rastanlagen erhielt keine der geprüften Betriebe ein "sehr gut". Doch 33 Anlagen erhielten ein "gut", 27 Mal wurde die Note "ausreichend" vergeben und fünf Rastanlagen fielen mit der Bewertung mangelhaft durch den Test. Verlierer des Tests ist die Raststätte Ruma in Serbien an der A 1 zwischen Belgrad und Sid – sie erhielt in den Kategorien Verkehrsgestaltung, Familienfreundlichkeit und Sanitäranlagen ein "mangelhaft".

Der Testsieg ging an die Anlage Wörthersee in Österreich an der A 2 zwischen Villach und Wien. Hier wurden die Tester durch ein abwechslungsreiches und ansprechend präsentiertes und vor allem leckeres Essen beeindruckt. Zudem gibt es hier einen sicheren und schönen Kinderspielplatz, eine Kinderspielecke und Babystation im Innenbereich und gepflegte Sanitäranlagen. (AG)

Keine Beiträge vorhanden