Autoclub bemängelt Kindersicherung im Auto

Der Auto Club Europa hat den fahrlässigen Umgang der Eltern bei der Kindersicherung im Auto angeprangert. Meist sei es die Bequemlichkeit, die zum Risiko für Kinder heranwächst.

Mehr als jedes fünfte Kind ist nach Erkenntnissen des Auto Club Europa (ACE) im Auto vorschriftswidrig oder überhaupt nicht angegurtet. Wie der ACE am Dienstag in Stuttgart berichtete, waren bei der Studie die Kindersicherungen in 8383 Autos vor 215 Kindergärten unter die Lupe genommen worden. Als weiteres Manko beklagt der ACE nach der Auswertung der bundesweiten Untersuchung, dass nahezu 28 Prozent der Kinder unter den Augen Erwachsener das Auto vor Kindergärten auf der gefährlichen Fahrbahnseite verlassen.

Siebenfach höheres Risiko

Der ACE-Projektleiter Bruno Merz sagte: «Wir gehen nicht von Vorsatz aus, aber wenn so viele Eltern aus Bequemlichkeit dem Schutz ihrer Kinder so wenig Bedeutung beimessen, ist mindestens Fahrlässigkeit im Spiel.» Ungesicherte Kinder haben nach seinen Worten ein siebenfach höheres Risiko, bei Unfällen schwere oder tödliche Verletzungen zu erleiden.

Ein 45 Kilogramm schweres Kind vervielfache bei einer Aufprallgeschwindigkeit von nur 30 Kilometern pro Stunde sein Gewicht auf rund 1000 Kilogramm. Das entspreche einem ungebremsten Sturz aus etwa vier Metern Höhe. Seit 1993 müssen Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr, die kleiner als 1,50 Meter sind, ein amtlich genehmigtes und für das Kind geeignetes Rückhaltesystem benutzen, wenn sie im Auto mitfahren.

Knapp 300 Kinder getötet

Allein in den beiden vergangenen Jahren starben laut ACE im Straßenverkehr in Deutschland 295 Kinder unter 15 Jahren; dabei wurde fast jedes zweite Kind als Mitfahrer in einem Auto getötet. (dpa)

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