Stellplatzführer erleben zum Sommer hin ihre Hochsaison. Die zweite Auflage von „Landvergnügen“ bietet nicht nur kostenlose Unterkünfte, sondern zugleich auch neue Erfahrungen.
Mit den ersten Sonnenstrahlen kommen auch die Wohnmobilisten und Gespannfahrer wieder aus den Garagen heraus. Wie in jedem Jahr stellen Vereine wie der ADAC Stellplatzführer zur besseren Orientierung zur Seite. „Landvergnügen – der andere Stellplatzführer“ sorgt auch mit der zweiten Auflage für reizvolle Alternativen.
Französisches Vorbild
Denn anders als die herkömmlichen Wegweiser bietet Landvergnügen Übernachtungsmöglichkeiten auf Bauernhöfen. Inspiriert durch das französische Vorbild „France Passion“ hat Ole Schnack durch eigene Erfahrungen im Nachbarland die Idee nach Deutschland transportiert und in Deutschland Bauern oder regionale Produzenten angeschrieben. Rund 200 spätere Gastgeber zeigten sich von der Idee begeistert, sodass im vergangenen Jahr das erste Landvergnügen erscheinen konnte.
Ein Jahr später sind schon 369 Gastgeber im 274 Seiten starken Stellplatzführer aufgelistet – vom Apfelhof über den Bio-Bauern, Käserei oder einem Weingut. Bei ihnen können die Campingfreunde 24 Stunden lang kostenlos stehen und nächtigen und zugleich Einblicke in die regionale Produktion erhalten. Es kann auch sein, dass man als Hilfskraft einmal mit anpacken muss und kommt somit in den Genuss des persönlichen Kontaktes.
Von der Straußenfarm zum Weingut
24 Stunden vor der Anreise sollten sich die Interessenten bei den möglichen Gastgebern anmelden, um zu sehen, ob noch Stellplätze vorhanden sind. Dank einer Übersichtskarte im Buchdeckel kann sich jeder schon vor Fahrtbeginn seine Route zusammenschustern. Oder man blättert sich durch die einzelnen Angebote und wählt nach den eigenen Vorlieben aus. Soll der Hof nun Wildspezialitäten oder Wurstwaren selbst produzieren oder Straußeneier oder ist es auch wichtig, dass ein Badesee in der Nähe liegt. Egal, welche Vorlieben bestehen, allein schon beim Blättern entsteht einerseits Appetit auf die Produkte ebenso wie die Reiselust geweckt wird.
Bei über 65 Prozent aller Höfe können auch Wohnwagen parken. Nicht alle Höfe haben ein sanitäres Angebot im Programm, sodass WC schon an Bord sein sollte. Auch sollten Hundebesitzer bei der Anmeldung fragen, ob Vierbeiner willkommen sind. Sind diese Sachen geklärt, erwartet die Wohnmobilisten ein anderer Camping-Urlaub als vorher gewohnt.
In dem 29,90 Euro teuren Stellplatzführer sind die Jahresplakette sowie der Mitgliedsausweis vorhanden, die zum Nächtigen berechtigen. Nach Frankreich und Deutschland gibt es die Art des Stellplatzführers mittlerweile auch für Großbritannien, der Schweiz und Italien. Aber auch „Landvergnügen“ vermittelt den Eindruck, dass der Name Programm sein wird. (AG/TF)