Nebelfahrten setzen Autofahrer unter Stress

Schlechte Sicht gleich Fuß vom Gas – die Unfallzahlen zeigen, dass das immer noch von vielen missachtet wird. Und Nebelfahrten sind anstrengender, als vielen klar ist.

Im Spätherbst gehören sie in manchen Regionen schon fast zum Alltag: die verhangenen, diesigen Tage, an denen Regen und Nebelschwaden Depressionen befördern und das Autofahren zur Qual machen.

Pausen entlasten die Augen

Auch die Grundregel für solche Wetterlagen sollte jedem bekannt sein. Schlechte Sicht, das bedeutet: langsam fahren, damit der Wagen auf der noch überschaubaren Strecke gefahrlos zum Stehen gebracht werden kann, falls plötzlich ein Hindernis auftaucht. Doch dass sich viele Fahrer nicht daran halten, das zeigen die Massenunfälle, die Jahr für Jahr im Nebel auf der Autobahn passieren: Allein im Jahr 2005 starben dabei 22 Menschen, 212 wurden schwer verletzt.

Mehr Zeit für Fahrten im Herbst und Winter einplanen, rät deshalb der ADAC. Steht man nicht unter Termindruck, dann fällt es leichter, bei schlechter Sicht den Fuß vom Gas zu nehmen. Außerdem lässt das mehr Luft für Pausen: Fahrten im Nebel sind anstrengender, als viele sich das bewusst machen, denn Auge und Hirn müssen permanent versuchen, anhand weniger optischer Anhaltspunkte den Weg zu erkennen und auf andere Verkehrsteilnehmer zu reagieren. Wenn die Augen zu brennen beginnen, ist es deshalb Zeit für eine Pause - allerdings ist auch auf Parkplätzen Vorsicht geboten: Fußgänger lassen sich oft erst im letzten Moment erkennen.

Leitpfosten verraten die Sichtweite

Seiner Umgebung macht man es im Herbst leichter, wenn man auch tagsüber mit Abblendlicht fährt. Die Nebelschlussleuchte darf allerdings erst bei Sichtweiten unter 50 Metern eingeschaltet werden, weil sie den Hintermann sonst blendet. Genau so wichtig wie das Einschalten bei schlechter Sicht ist es daher, sie auch wieder auszuschaltet, wenn sich die Verhältnisse gebessert haben.

Wie weit sich noch sehen lässt, das kann man übrigens an den Leitpfosten am Fahrbahnrand erkennen: Sie stehen in 50 Meter Abstand - reicht die Sicht nur noch bis zum nächsten, so heißt das deshalb, dass Tempo 50 die höchste zulässige Geschwindigkeit ist. Wird die Suppe noch undurchsichtiger, kann es durchaus nötig sein, auch auf der Autobahn das Tempo noch weiter zu reduzieren. Kein gutes Mittel ist es definitiv, sich an die Rücklichter des Vordermanns zu hängen - denn wenn der selbst zu dicht auffährt und in einen Unfall verwickelt wird, dann reicht die freie Strecke in der Regel nicht mehr aus, um selbst noch zum Stehen zu kommen.

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