Sexy nur mit Doppelherz

Pariser Salon 2008

Paris ist die Metropole der Trendsetter. Autobauer präsentieren auf dieser Messe erfahrungsgemäß besonders viele Concept Cars. Richtig hip ist diesmal aber nur, wer einen zukunftsweisenden Hybridantrieb mit an die Seine bringt.

Von Susanne Kilimann

Audi schielt schon länger auf den Erfolg des Mini und präsentiert an der Seine die Ingolstädter Antwort auf das Kultobjekt - die rundlich-kompakte Studie A1. Der 3,91 Meter kurze Baby-Audi mit dem riesigen Kühlermaul präsentiert wie viele andere Concept Cars an der Seine als Vertreter der Hybridgattung. In der Stadt cruist er also fast emissionsfrei - dank seines 41 PS starken Elektromotors. Bei höheren Geschwindigkeiten übernimmt der kräftige TFSI-Motor mit 150 PS und lässt den A1 bis zur Spitzengeschwindigkeit von 201 km/h ganz Audi sein.

Siebensitzer von Chevrolet

Chevrolet hat mit „Orlando“ ein sportliches SUV in der Pipeline, das mit bulligen Formen, breitem Radstand und hübschen blauen Scheinwerferaugen besticht. Aber auch mit seinen Qualitäten für den familiären Alltag soll Orlando punkten. So lassen sich die hinteren Reihen des Siebensitzers im Handumdrehen umlegen und in eine großzügige Ladefläche verwandeln. Als Triebwerk ist ein Zweiliter-Diesel mit 150 PS und 320 Newtonmetern vorgesehen.

Platz wie im SUV

Der Citroen Hypnos3 (Studie) Foto: Citroen

Mit „Hypnos“ verspricht Citroën magische Messemomente. Für die Studie haben sie Formengeber Limousine und Coupé verschmelzen lassen, dabei bringt der neue Mix noch soviel Platz mit wie ein SUV. Im Innenraum des aggressiv-dynamisch gestylten Crossovers haben sich die Designer so richtig ausgetobt und die übliche Möblierung durch eine gewundene Struktur ersetzt. Die leuchtet in schillernden Regenbogenfarben und lässt auf den zweiten Blick auch so etwas wie vier Sitze erkennen. Ein 200 PS starker Hybrid-Antrieb mit 4,5 Liter-Verbrauch könnte den „Hypnos“ umweltschonend auf Trab bringen.

Stylischer Geländegänger

Dieselhybrid ist das große Thema bei Land Rover. Die Briten testen derzeit einen sparsamen Antrieb mit Diesel- und Elektromotormotor im aktuellen Freelander. Mit der Hybridstudie könnten Allradfans 30 Prozent umweltfreundlicher durchs Gelände heizen. Der CO2-Ausstoß wird mit 120 Gramm pro Kilometer in die erwünschten Klimaschutzbahnen gelenkt. Land Rovers Studie LRX zeigt, wohin die Reise in puncto Design gehen könnte: Mit 2,65 Metern Radstand, 4,35 Meter Länge und 1,55 Metern Höhe stellt sich hier ein stylischer Geländegänger mit citytauglicheren Maßen vor, der eine ganz neue Käuferschicht mobilisieren soll. Details zum Antrieb hat Land Rover noch nicht genannt.

Japanische Reinheit

Chevrolet Concet Orlando3 Foto: Chevrolet

Dem Mazdas Kiyora stiehlt so schnell keiner die Schau. Sauber, cool und leicht gibt sich die Studie, für die sich Mazdas Designer einmal mehr von den Formen der Natur inspirieren ließen. Bei Kiyora - was japanisch soviel wie „Reinheit“ heißt - hatten sie nach eigenem Bekunden „fließendes Wassers“ vor Augen. Mit dem extravaganten Kleinwagen zielt der Autobauer auf die Lifestyle-Klientel vor allem in den europäischen Metropolen. Nach jetzigem Stand der Dinge würde Mazda dem Kiyora einen Vierzylinder mit Benzindirekteinspritzung unters Blech stecken. Ausgefeilte Aerodynamik, geringes Gewicht und ein Start-Stopp-System minimieren den Kraftstoffverbrauch.

Sparsamer Diesel von Mercedes

Mercedes bringt sein Showcar Fascination mit an die Seine und gibt damit schon mal einen Vorgeschmack auf die E-Klasse. Der Coupé-Kombi fährt mit extrem flacher Karosserie und gestochen scharfer Silhouette vor. Viel Licht fällt durchs Panoramadach, das Heckfenster ist dagegen superschlank dimensioniert. Der Innenraum bietet erwartbares Luxusambiente aus Leder, Holz und Chrom. Auf Knopfdruck entfaltet sich ein Tischlein. Die Studie hat den sparsamen Vierzylinder-Diesel unterm Blech, der in Kürze als Blue Efficiency im C 250 CDI zum Einsatz kommt.

Stadtauto-Vision von Nissan

Der Nissan Nuvu Foto: Nissan

BMW-Tochter Mini hat ihr Auto zu einem feschen Crossover ausgebaut und die Studie für den Auftritt in Paris auf extrabreite Reifen gestellt. Ab 2010 läuft der 4,07 Meter große Viersitzer mit vier Türen und effizienten Motoren bei Magna Steyr in Graz vom Band. Nissans gewährt einen Blick in die fernere Zukunft. NUVU (sprich: nu vü) ist die Vision einen Stadtautos für das Jahr 2015. Das nur drei Meter lange Concept Car mit 2+1-Sitzkonzept wird elektrisch betrieben und unterstreicht Nissans Ziel, ab 2010 zunächst in Japan und den USA, ab 2012 weltweit Elektrofahrzeuge zu verkaufen. Die Studie NUVU will sich in Paris mit durch und durch grünen Eigenschaften empfehlen. Das zeigen unter anderen die rund ein Dutzend Solarzellen im komplett gläsernen Dach.

Schwarze Flunder

Limousine? SUV? Kompakt-Van? Peugeots Studie Prologue hat von allem etwas. An Variabilität und High-tech-Ausstattung sollen sich Käufer der Zukunft erfreuen - und vor allem am sparsamen Verbrauch und den niedrigen Emissionen. Mehr als 109 Gramm CO2 pro Kilometer soll der fertige Prologue nicht in die Luft blasen. Fest steht: Der Kompakte spielt in der Hybrid-Liga mit. Ob neben dem Elektromotor ein Benziner oder ein Diesel im französischen Crossover zum Einsatz kommen wird, ist noch nicht bekannt. Mit dem rassigen Sportwagen-Coupé RC Concept haben die Franzosen mit Sicherheit einen der diesjährigen Messestars am Stand. Die schwarze Flunder besticht mit selbstbewussten Formen, einer betont weit nach hinten gezogenen Dachlinie, großen Rädern, aggressiven Lichtkanten, breit ausgestellten Kotflügeln. Sehr schön: die in die Kotflügel integrierten Rückleuchten. Noch schöner: Die souverän puristische Heckpartie.

Turbodiesel plus Doppel-E-Motor

Der BMW X1 Foto: BMW

Renault präsentiert sein futuristisches Konzept Ondelios. „Onde“ heißt Welle, und die schwappt hier ganz schön üppig in den Salon: 4,80 Meter lang, zwei Meter breit und 1,60 Meter hoch. Trotz der großzügigen Abmessungen bringt das Konzeptauto lediglich 1425 Kilogramm auf die Wage - einem für die Formel 1 entwickelten Werkstoff sei dank. Für die perfekte Performance hat Renault die Studie mit schwungvollen Schmetterlingstüren ausgestattet und auf wuchtige 23-Zöller gestellt. Zukunftsweisender Antrieb für den Allradler ist ein Hybridpaket aus Zweiliter-Turbodiesel und zwei Elektromotoren. Mit vereinten Kräften mobilisieren die Aggregate 258 Pferdchen und verlangen dafür im Durchschnitt gerade mal 4,5 Liter Diesel pro 100 Kilometer.

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