Zulassungen: Trend zu Hochbeinern ist ungebrochen

Zulassungen: Trend zu Hochbeinern ist ungebrochen
Jedes Vierte Auto ist ein SUV © dpa

Die Zahl der Neuzulassungen steigt weiter – liegt aber noch unter dem Stand vor der Corona-Krise. SUV auf Platz eins.

Geländewagen und SUV stehen bei Autokäuferinnen und -käufern weiter hoch im Kurs. Gut jede dritte Neuzulassung entfiel in diesem Jahr bislang auf eins der beiden Segmente, wie aus Zahlen des Kraftfahrtbundesamts hervorgeht. Vor allem die für den Stadtverkehr gedachten Sports Utility Vehicles (SUV) legen in der Kundengunst weiter zu. Die Fahrzeuge mit höherem Einstieg gibt es aber auch auf Kleinwagenbasis.

Von Januar bis Juli wurden insgesamt 1,63 Millionen Autos neu zugelassen. Das waren sieben Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt werden in Deutschland aber weiter weniger Autos verkauft als vor der Corona-Krise. 65,1 Prozent (-17,1 %) der Neuwagen wurden gewerblich zugelassen, 34,9 Prozent (-36,2 %) privat.

Herstellern fehlen nach wie vor Chips

Nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie vom Mittwoch liefen im Juli in den deutschen Werken ein Viertel weniger Autos vom Band als ein Jahr zuvor; den Herstellern fehlen nach wie vor Chips für mehr Fahrzeuge. Der Markt könne sein Potenzial nicht ausschöpfen, betonte der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller. Die Auftragsbestände seien hoch.

Gefragt sind auch Autos mit Elektroantrieb, für die es Kaufprämien gibt. Im Juli wurde knapp 11 Prozent der Neuwagen allein von einer Batterie angetrieben. Etwa 30 Prozent kombinieren als Hybride den E-Antrieb mit einem Verbrennungsmotor. 975 Pkw mit Flüssiggasantrieb erzielten einen Zuwachs von +24,4 Prozent. Ihr Anteil lag bei 0,4 Prozent. Einzig 285 Erdgasfahrzeuge (0,1 %) wiesen einen Rückgang von -69,5 Prozent aus.

Nur Opel mit Zugewinnen

Unter den deutschen Marken verzeichnete Opel (+16,0 %) als einzige Zugewinne in der Neuzulassungsstatistik. Bei allen weiteren deutschen Marken zeigten sich Rückgänge, die bei Ford (-47,8 %), Mercedes (-37,6 %) und Smart (-30,1 %) am stärksten ausfielen. Trotz Einbußen von -16,6 Prozent wies VW mit 21,1 Prozent dennoch den größten Anteil an den Neuzulassungen aus.

Bei den Importmarken übertrafen einzig Tesla (+140,9 %) und Land Rover (+2,6 %) ihr Zulassungsergebnis des Vorjahresmonats. Die weiteren Importmarken mussten Zulassungseinbußen hinnehmen, die sich bei Ssangyong (-63,8 %), Subaru (-50,2 %), Jeep und Renault (jeweils -43,3 %), Nissan (-43,0 %), Honda (-42,0 %) sowie Skoda (-41,0 %) mit mehr als -40 Prozent zeigten. Mit einem Neuzulassungsanteil von 5,5 Prozent war Skoda erneut die anteilsstärkste Importmarke in der Monatsbilanz.

Pkw mit Dieselmotoren unter 20 Prozent

Mit 24,6 Prozent waren die meisten Neuwagen den SUVs zuzuordnen (-15,5 %). Die Kompaktklasse erreichte trotz eines Rückgangs von -35,8 Prozent einen Anteil von 18,0 Prozent und war damit das zweitstärkste Segment vor den Kleinwagen (14,5 %/-27,0 %), den Geländewagen (10,6 %/-18,9 %) und der Mittelklasse (10,1 %/-24,5 %).

Die Neuzulassungen von 93.176 Pkw mit Benzinmotoren nahmen um -39,6 Prozent ab, so dass ihr Anteil bei 39,4 Prozent lag. 46.660 Pkw liefen als Diesel vom Band. Nach einem Rückgang von -47,9 Prozent erreichten sie einen Anteil von 19,7 Prozent. (dpa)

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