ZF und Wolfspeed planen Chipzentrum

In der Nähe von Nürnberg

ZF und Wolfspeed planen Chipzentrum
Der Technologiekonzerns ZF hat seinen Hauptsitz in Friedrichshafen. © dpa

ZF und Wolfspeed werden ein Entwicklungszentrum für Siliziumkarbid-Halbleiter errichten. Das Projekt steht unter dem Vorbehalt der Förderung durch die EU.

Das Entwicklungszentrum soll in der Metropolregion Nürnberg entstehen, wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum wird von der Bundesregierung und der bayerischen Ladesregierung unterstützt. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bezifferte das Investitionsvolumen bei einer Pressekonferenz auf 300 Millionen Euro. Bayern steuert davon nach Angaben von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) 40 Millionen Euro bei.

In dem Forschungszentrum sollen nach Worten Söders etwa 150 bis 200 Menschen arbeiten. Der genaue Standort steht noch nicht fest, die Entscheidung soll laut ZF-Vorstandschef Holger Klein in den nächsten Wochen fallen. Wirtschaftsminister Aiwanger sprach von einem «Freudentag» für Bayern. Grundlage der Entscheidung für Bayern war demnach das günstige Umfeld: Forschungseinrichtungen und andere Hightech-Unternehmen. Die finale Zustimmung der EU-Kommission steht noch aus.

Der Bau des neuen Forschungszentrum steht wie der angekündigte Bau der gemeinsamen Silizium-Halbleiter-Fabrik von ZF und Wolfspeed im saarländischen Ensdorf unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Europäische Kommission und der Kartellbehörden. Eine Genehmigung im Rahmen des EU-Programms „Important Project of Common European Interest“ (IPCIE) wird noch im Laufe dieses Jahres erwartet.

Zeit bis zur Markteinführung verkürzen

ZF als auch Wolfsspeed haben sich zum Ziel gesetzt, die beiden Anlagen zum „Eckpfeiler eines neuen europäischen Siliziumkarbid-Technologie-Netzwerks auszubauen“. Der Technologiekonzern ZF und Wolfspeed als weltweit führender Spezialist bei der Siliziumkarbid-Technologie wollen durch ihre Zusammenarbeit Siliziumkarbid-Systeme, -Produkte und -Anwendungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Modul bis zum Komplettsystem entwickeln und die Zeit bis zu Markteinführung verkürzen.

In dem gemeinsanem Forschungszentrum wollen sich die Konzerne mit den Anforderungen in allen Mobilitätssegmenten wie beispielsweise Verbraucher-, Nutz-, Landwirtschafts- und Industriefahrzeuge beschäftigen.

Unterstützung für europäische Ziele

„Das Forschungszentrum ist von herausragender Bedeutung für die Energie- und Mobilitätswende in der EU und unterstützt die strategischen Ziele Europas“, sagt ZF-Vorstandschef Klein. „Darüber hinaus treibt die Optimierung der Siliziumkarbid-Technologie den industriellen Wandel voran und stärkt die Unabhängigkeit der europäischen Lieferketten.“

Wie Wolfsped-Chef Gregg Lowe hinzufügte, stärke das Forschungszentrum die Partnerschaft mit ZF. ZF-Vorstandsmitglied Stephan von Schuckmann zeigte sich zuversichtlich, dass diese einzigartige Verbindung „zu enormen Fortschritten bei elektrischen Systemen und Antrieben auf Siliziumkarbidbasis führen“ wird. „Möglich wird dies durch die enge Vernetzung von Forschung und Produktion, denn grundlegend neu gestaltete Siliziumkarbid-Chips erfordern auch neue Produktionsverfahren.“ (mit dpa)

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