DHL, NVIDIA und ZF liefern autonom und intelligent aus

Steuerbox und Streetscooter

DHL, NVIDIA und ZF liefern autonom und intelligent aus
ZF steuert die DHL-Streetscooter autonom zum Kunden © ZF

Die DHL und ZF nehmen die so genannte letzte Meile der Auslieferungen autonom und elektrisch. Mit Steuerboxen ausgestattete Streetscooter lernen bei jeder Auslieferung neu dazu.

Die Anforderungen der Auslieferungen auf der so genannten letzten Meile werden durch E-Commerce immer anspruchsvoller. Um den Ansprüchen Genüge zu leisten, starten die Deutsche Post DHL Group (DPDHL) sowie die ZF Friedrichshafen AG im kommenden Jahr eine Testflotte von autonomen und rein elektrischen Lieferfahrzeugen, die den Einsatz von künstlicher Intelligenz zulässt.

„Die Entwicklung neuer Transportsysteme, die ökologisch, wirtschaftlich und effizient sind, wird die Logistikindustrie stark verändern“, sagtt Jürgen Gerdes, Mitglied des Vorstands Deutsche Post AG. „Durch unsere Zusammenarbeit mit ZF und NVIDIA werden wir diesen Wandel nachhaltig voranbringen, zugleich von ihm profitieren und dadurch unsere Position als Innovationsführer der Branche untermauern.“

Schlüsselstellung in der künftigen Logistik

Während die DHL seine elektrischen Streetscooter bereitstellt, stattet ZF die Fahrzeuge mit der gemeinsam mit NVIDIA entwickelten Steuerbox ZF ProAI aus. Sie macht den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Automotive-Umfeld möglich und ist damit eine Voraussetzung für autonome Fahrzeuge, wie das Unternehmen vom Bodensee mitteilte.

„Das Beispiel autonomer Lieferfahrzeuge zeigt, wie stark KI und Deep Learning die Nutzfahrzeugindustrie beeinflussen“, sagt Jensen Huang, Gründer und CEO von NVIDIA. „Da die Bestellungen durch Online-Shopping weiter stark zunehmen, die Zahl der Lkw-Fahrer aber begrenzt ist, kommt KI-fähigen autonomen Fahrzeugen eine Schlüsselstellung in der künftigen Logistik auf der ‚letzten Meile‘ zu.“

Zustellungen werden präziser, sicherer und günstiger

So wird die Testflotte mit Kamera sowie Lidar- und Radarsensoren bestückt, die ihre Informationen an die Steuerbox senden, wo die Informationen verarbeitet werden. Dank dieser Daten können die Fahrzeuge auf den nächsten touren ihre Umgebung besser einordnen und sichere und effizientere Routen planen und sie dann auch eigenständig bis hin zum Parkvorgang umsetzen. So werden Zustellungen präziser, sicherer und günstiger.

„Mit seiner Flotte von Streetscooter-Lieferfahrzeugen macht DPDHL nun den nächsten Schritt in Richtung künstliche Intelligenz und nutzt dazu unsere aktuelle und künftige Generation von Umfeld-Sensortechnologie sowie die ZF ProAI als Gehirn – eine Steuerbox, in der die Supercomputing-Power von NVIDIA steckt“, sagt Stefan Sommer, CEO der ZF Friedrichshafen AG. „Der Auftrag freut uns besonders, zumal er unserem Ansatz entlang der Wirkkette ‚See – Think – Act‘ folgt. Das Sehen übernimmt in diesem Fall unser Sensorset, für die Signalverarbeitung und das Denken ist die ZF ProAI verantwortlich, die über unsere herausragenden mechatronischen Systeme in Antrieb, Fahrwerk und Lenkung auch die Bewegung des Fahrzeugs kontrollieren kann.“

Sommer sieht besonders für autonom agierende Lieferfahrzeuge große Chancen auf der „letzten Meile“, da diese Fahrzeuge unabhängig von Tageszeit sowie Manpower ausliefern können – „und das bei minimalen Geräusch- und Abgasemissionen. Auf diese Weise können sie wesentlich dazu beitragen, die Anfälligkeit für Verkehrsstaus in urbanen Zentren zu senken.“ (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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