ZF arbeitet mit Nachdruck am softwaredefinierten Fahrzeug. Mit Cubix vernetzt der Technologiekonzern alle Fahrwerksysteme für die Längs-, Quer- und Vertikaldynamik.
Diese intelligente Vernetzung der Fahrwerkssysteme ist gerade bei automatisierten Fahrzeugen von großer Bedeutung. Die Software Cubix sorge für ein „harmonisches Beschleunigen und Bremsen, präzises Lenken sowie eine ausgewogene Dämpfung“, teilte der Technologiekonzern ZF mit.
Zum Einsatz kommt das System bereits seit Anfang des Jahres im Elektro-SUV Lotus Eletre aus dem Geely-Konzern. Weitere Serienanläufe werden noch in diesem Jahr folgen.
Harmonische Steuerung im Lotus Eletre
„Wir können die gesamte Längs-, Quer- und Vertikaldynamik des Fahrzeugs harmonisch nach den Vorgaben von Lotus steuern. Das System-Knowhow aus dem gesamten ZF-Konzern trifft hier auf jahrzehntelange Erfahrung in den Bereichen Brems- und Lenksysteme, aktive Dämpfer und Antriebstechnik“, sagte Andre Engelke, der das das Systemhaus Vehicle Motion Control bei ZF verantwortet.
Die Software Cubix ist in der Lage, das Fahrverhalten mit Blick auf Komfort, Dynamik und Effizienz zu optimieren. Damit bildet es eine Grundlage für progressive Fahrerassistenzsysteme. Ein Vorteil der ZF-Software ist seine Kompatibilität mit verschiedenen Aktuatoren wie Dämpfer, Bremse oder Hinterachslenkung. Autobauer hätten damit die Flexibilität, verschiedene Modellreihen ohne zusätzlichen Integrationsaufwand mit ein und derselben Steuerplattform zu realisieren. Notwendige Updates können dabei zudem „Over-the-Air“ erfolgen.
Weg von vielen Einzelsteuerungen
Mit Cubix folgt ZF einem Trend auf dem Weg zum softwaredefinierten Fahrzeug: weg von den vielen Einzelsteuerungen der Hardware-Komponenten, hin zu übergreifenden Domänen- und Zonenarchitekturen. Damit werde der Entwicklung der zunehmenden Komplexität von automobiler Steuerungssoftware Rechnung getragen.Bisher hatten Dämpfer, Bremse oder Hinterachslenkung jeweils eine eigene Steuerungseinheit; sie mussten aufwändig in die Gesamtarchitektur des Fahrzeugs integriert werden. Nun werden sie in einem zentralen Steuergerät gebündelt.
„Diese übergreifende Steuerung erspart den Fahrzeugherstellern Aufwand sowie Kompromisse in der Feinabstimmung und der Fahrdynamik in Bezug auf Performanz, Komfort und Effizienz des Fahrzeugs. Gleichzeitig gibt sie ihnen die Chance, komplexe Assistenzsysteme problemlos zu kombinieren“, so Engelke.