ZF präsentiert auf der CES die gemeinsam mit Nvidia entwickelte Steuerbox ProAI. Mit dem Einsatz der künstlichen Intelligenz nähern sich die Fahrzeuge dem so genannten Level 4.
ZF hat gemeinsam mit Nvidia die KI-fähige Steuerbox ProAI innerhalb eines Jahres zur Serienreife geführt. Ein chinesischer Hersteller setzt die Steuerbox in einem Fahrzeug mit automatisierten Fahrfunktionen ein.
Doch bevor die Serienreife im Reich der Mitte beginnt, präsentieren beide Unternehmen auf der Consumer Electronics Show (CES) die Möglichkeiten der Steuerbox. Ein mit der ZF ProAI ausgestattetes Versuchsfahrzeug demonstriert die nun möglichen Fahrfunktionen auf dem vollautomatisierten Fahren gemäß Level 4.
Steuerbox von ZF kann dazulernen
Dabei legt das in Las Vegas statisch aufgebaute Fahrzeug eine Live-Erprobungsfahrt zwischen dem ZF-Forum und dem Forschungs- und Entwicklungszentrum in Friedrichshafen zurück. Die Steuerbox ProAI interpretiert diese Daten live und schlägt im Fahrzeug das Lenkrad ein, beschleunigt und bremst. Die ZF-Ingenieure haben dabei das Fahrzeug in den vergangenen Monaten angelernt, verschiedene Fahrsituationen im urbanen Bereich selbstständig zu bewältigen.
Dabei greift die Steuerbox auf die Daten zurück, die die Kamera-, LiDAR- und Radar-Sensoren liefern, analysiert diese und verwendet sie weiter. „Es geht darum, aus der Flut der Daten wiederkehrende Muster in den Verkehrssituationen zu erkennen. Etwa einen Fußgänger, der die Fahrbahn überqueren will“, so Torsten Gollewski, Leiter Vorentwicklung bei ZF. Die Reaktionsweisen des Fahrzeugs werden per Deep Learning auf der Software festgelegt und können immer wieder verwendet werden.
ZF offen für weitere Unternehmen
„ZF hält Kurs in Richtung Zukunftstechnologien“, sagt Vorstandsmitglied Michael Hankel. „Wir freuen uns sehr über diesen ersten Serienauftrag. Er bedeutet, dass wir bei der Demokratisierung des autonomen Fahrens in einem Massenmarkt der Mobilität ganz vorne mit dabei sind.“
Die im Kooperationsprojekt erarbeitete Supercomputing-Einheit eröffnet beim Serienprojekt in China weitere offene Kooperationen mit anderen Unternehmen. ZF will ein Netzwerk aufbauen, um die angepeilte Vision Zero, eine mobile Welt ohne Unfälle und ohne Emissionen, gemeinsam zu schaffen.
„Mit unserem Netzwerk von Kooperationen erhöhen wir die eigene Innovationsgeschwindigkeit und schaffen zudem Schnittstellen für die Innovationen unserer Partner“, so Hankel weiter. „Dadurch sind wir sehr früh in einem hochdynamischen Markt präsent. Was heute die Voraussetzung ist, um als innovativer Anbieter berücksichtigt zu werden und Aufträge zu erhalten.“