Der Zulieferer ZF ist Branchenführer bei der Entwicklung von Knie-Airbags. Nun hat das Friedrichshafener Unternehmen den branchenweit leichtesten Knie-Airbag entwickelt. Er wird erstmals bei einem europäischen Autobauer zum Einsatz kommen.
Wie der Zulieferer am Donnerstag mitteilte, handele es sich dabei um den branchenweit ersten Knie-Airbag mit Gewebegehäuse. Er soll im kommenden Jahr auf den Markt kommen. Bei welchem Autobauer das neue Schutzsystem als Erstes zum Einsatz kommen wird, sagte ZF nicht.
Der neue Knie-Airbag zeichnet sich unter anderem durch sein geringes Gewicht aus. Dank des Gewebegehäuses soll das Gewicht um bis zu 30 Prozent unter dem eines Knie-Airbags mit Metallgehäuse liegen. Dadurch sei nicht nur ein verbesserter Insassenschutz möglich, sondern auch eine Reduzierung des Verbrauchs.
Neuer Knie-Airbag mit verbesserter Schutzfunktion
Wie Norbert Kagerer als Leiter des Geschäftsfeldes Insassenschutz bei ZF sagte, würde man mit seinem neuen Knie-Airbag eine Vielzahl von Branchentrends unterstützen. „Durch das geringere Gewicht verbraucht das Fahrzeug weniger Kraftstoff und stößt weniger Emissionen aus. Außerdem hilft die kleinere und flexiblere Baugröße, neue Innenraumanforderungen von elektrischen oder autonomen Fahrzeugen der Zukunft zu erfüllen“, sagte Kagerer.
Der neue Knie-Airbag würde zudem die Möglichkeit bieten, auf Verstärkerungen des Armaturenbretts verzichten zu können. Dadurch seien weitere Gewichts- aber auch Kostenreduzierungen möglich, so der Zulieferer. Dank eines neuen Produktionsprozesses würden zugleich eine neue Bauraumkonfigurationen ermöglicht. Sie trägt laut ZF zu einer Qualitätssteigerung und damit zu einer verbesserten Schutzfunktion des Airbags bei. Durch das Gewebegehäuse kann der neue Knie-Airbag sowohl auf die Bedürfnisse der verschiedenen Märkte als auch auf alle Fahrzeugmodelle angepasst werden.
Auf dem Weg zur Vision Zero
So wie ZF jetzt den neuen Knie-Airbag entwickelt hat, arbeiten die Friedrichshafener auf dem Weg zu Vision Zero an einer Vielzahl von Schutzsystemen. Bei den Airbags hat man unter anderem einen Center Airbag entwickelt. Bei diesem System wandert der Airbag von der B-Säule in den Sitz. Bei einem Seitenaufprall entfaltet sich der Center-Airbag von der oberen Innenseite der Sitzrückenlehne. Daher ist keine Mittelkonsole zur Abstützung mehr notwendig, um den Fahrer zu stabilisieren.
Wie auch beim jetzt vorgestellten Knie-Airbag ist auch der Center-Airbag in Kombination mit neuen Sitzsystemen in der Lage, in zukünftigen Fahrzeugen mit neuen Innenraumkonzepten wie beim autonomen die Sicherheit der Insassen weiter zu gewährleisten.