Zetsche: Autoindustrie wieder Wachstumsbranche

Daimler-Chef

Für Dieter Zetsche hat die Autoindustrie die Krise gut überstanden. Man sei wieder eine Wachstumsbranche, sagte der Daimler-Chef. Das merke man auch an den längeren Wartezeiten für Neuwagen.

Daimler-Chef Dieter Zetsche setzt auf eine schnelle Stabilisierung des Euro. «Wird in unserer vernetzten Wirtschaft ein Raum erschüttert, bebt die ganze Welt», sagte Zetsche der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Außerdem profitiere keine Nation so stark vom Euro wie Deutschland als Exportführer. Er hoffe «inständig», dass die Politik die Lage in den Griff bekommt.

Zetsche: Es geht beschleunigt bergauf

Die Autobranche im Land habe die Krise gut überstanden. «Es geht beschleunigt bergauf, wir sind wieder eine Wachstumsindustrie», sagte Zetsche. Allerdings entstünden dadurch Probleme bei der Produktion. «Überall stoßen wir an Kapazitätsgrenzen. Mercedes-Kunden müssen deshalb längere Wartezeiten in Kauf nehmen.» Wer etwa eine C-Klasse bestelle, müsse sich auf mehrere Monate Lieferzeit einstellen. «Ein Vierteljahr kann's schon dauern.»
Der Konzern, der weltweit rund 256.000 Mitarbeiter beschäftigt, hatte bereits Ende November einen operativen Gewinn von sieben Milliarden Euro für dieses Jahr angekündigt. Im Krisenjahr 2009 stand noch ein Verlust von minus 1,5 Milliarden Euro in den Büchern. Aufgrund der guten Entwicklung hatte Zetsche den Mitarbeitern eine Prämie in Aussicht gestellt. Außerdem soll die Tariferhöhung von 2,7 Prozent bereits ab Februar 2011 gezahlt und damit um zwei Monate vorgezogen werden.

Kurz vor Weihnachten will Daimler außerdem nach Informationen des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» noch einen Vertrag mit der russischen Gaz-Gruppe unterzeichnen. Das Unternehmen soll den Sprinter für den russischen Markt produzieren. Bislang wird der Verkauf des Transporters durch hohe Einfuhrzölle erschwert. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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