Winterschlaf für Oldtimer

Richtige Pflege

Winterschlaf für Oldtimer
Auch der Porsche Targa S benötigt Winterpflege. © SP-X

Für Old- und Youngtimer endet die Saison. Damit das Frühlingserwachen nicht zu grausam ausfällt, sollte das Auto gut auf die kalte Jahreszeit vorbereitet werden.

Edles Blech wird meist gehegt und gepflegt. Dies gilt besonders für Old- und Youngtimer sowie für Cabrios. Die Hege und Pflege ist im Sommer, vor allem vor dem Winter notwendig. Rund 1,7 Millionen Fahrzeuge in Deutschland werden in der kalten Jahreszeit nicht bewegt – Saison- und Oldtimerkennzeichen sei Dank. Für die meisten Autos ist deshalb Ende Oktober die aktive Saison vorbei, sie gehen in den Winterschlaf. Zeit, das geliebte Blech einzumotten.

Waschgang als Basis

Zu allererst heißt es waschen: Runter mit dem Schmutz des Jahres. Dazu zählt auch die Reinigung des Unterbodens und der Radkästen. Bei der Arbeit mit dem Hochdruckreiniger empfiehlt es sich, mindestens einen halben Meter Abstand zu halten, andernfalls können elektrische Komponenten, aber auch Reifen und Dichtungen beschädigt werden. Anschließend wird der Innenraum gründlich gesaugt. Lederpolster und Lederlenkrad sowie das Armaturenbrett werden am besten mit speziellen Pflegemitteln behandelt. Wer einen Pollenfilter hat, wechselt ihn, um Schimmel zu verhindern. Die gute Belüftung des Innenraums dient dem gleichen Zweck. Dazu werden alle Seitenscheiben ein Stück geöffnet.

Bei Cabrios verlangt das Verdeck eine gründliche Reinigung, wenn auch nur mit normalen Seifenwasser. Danach bleibt es zur Schonung des Stoffes und der Gelenke leicht geöffnet. Die Scharniere können mit ein wenig Öl oder Fett eingesprüht werden, Dichtungen und andere Gummiteile werden mit Vaseline oder Talkum eingerieben, damit sie geschmeidig bleiben.

Öl wechseln und volltanken

Der Motor verdient einen Ölwechsel, damit die alten Schwebeteilchen keine Säuren bilden können, die den Motor eventuell schädigen. Anschließend wird noch der Ölstand im Schalt- und im eventuell vorhandenen Hinterachsdifferential kontrolliert, was bei Oldtimern gerne vergessen wird. Außerdem ist es ratsam, den Wagen mit vollem Tank abzustellen. Ist viel Luft im Tank, kann sich Kondenswasser bilden, was bei Blechtanks zu Korrosion führt. Nicht zu vergessen sind Scheibenwischanlage und Kühlwasser; Frostschutz verhindert das Einfrieren. Die Scheibenwischer werden abgeklappt, damit sich die Lippen nicht platt drücken.

Die Batterie wird nur bei Oldtimern abgeklemmt. Bei modernen Autos mit ihrer komplexen Elektronik sollte der Stromspeicher hingegen angeschlossen bleiben und regelmäßig geladen werden. Dabei helfen intelligente Ladegeräte, die die Batterie automatisch überwachen. Für die Reifen empfiehlt es sich, während der Standzeit ein leicht erhöhter Druck von 2,5 bis 3 bar. Regelmäßiges hin- und herschieben des Fahrzeugs verhindert einen Standplatten der Reifen und verteilt Öl und Fett in Getrieben und Wellen. Bei modernen Autos lohnt sich auch das kurze Anschalten der Klimaanlage bei laufendem Motor, um den Kompressor zu schmieren.

Gut belüftete Garage idealer Abstellort für Oldtimer

Der ideale Ort für den Winterschlaf des Autos ist eine trockene und gut belüftete Garage oder Halle. Auf öffentlichen Straßen darf nur ein angemeldetes Auto geparkt werden, bei dem das Nummernschild immer sichtbar sein muss. Andernfalls kann das Fahrzeug abgeschleppt werden. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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