Die MT-Baureihe ist für Yamaha von besonderer Bedeutung. Mit ihr kehrten die Japaner zurück in die Erfolgsspur. Nun kommt die neue MT-09 auf den Markt.
Neben der zweizylindrigen MT-07 überzeugte primär die mit einem durchzugsstraken Dreizylinder-Reihenmotor (849 ccm Hubraum, 115 PS) ausgerüstete MT-09. Fast 11.000 Einheiten fanden von Ende 2013 bis Oktober 2020 den Weg auf Deutschlands Straßen. Damit ist diese Yamaha der wohl erfolgreichste Roadster der oberen Mittelklasse.
Nach sieben Jahren ist es Zeit für ein Neumodell, das mit der bisherigen MT-09 außer der Modellbezeichnung natürlich auch die Grundkonzeption gemeinsam hat; in vielen Details unterscheidet sich die kommende Generation aber deutlich, kaum ein Bauteil blieb unangetastet.
Erhöhte Hubraum
Das fängt mit dem Motor an: Eine um drei Millimeter vergrößerte Zylinderbohrung erhöht den Hubraum um 42 auf 889 Kubikzentimeter. In der Folge steigt die Maximalleistung leicht auf 119 PS bei 10.000 U/min. Noch wichtiger ist, dass das maximale Drehmoment von nunmehr 93 Nm nicht mehr erst bei 8.500, sondern schon bei 7.000 Touren zur Verfügung steht. Der Durchzugs-Zuwachs bei mittleren Drehzahlen dürfte beachtlich sein. Im Zuge der Motorvergrößerung wurden viele Bauteile verändert; Kraftstoff-Zufuhr zu den Zylindern, elektronische Drosselklappensteuerung, Ansaugsystem. Der Quickshifter zum Zweck kupplungslosen Gangwechsels ist ebenfalls neu. Zudem soll die Kupplung zugleich sanfter wie auch leichter arbeiten.
Besonderen Wert hat Yamaha auf eine Gewichts-Diät des Neumodells gelegt. Trotz verbesserter Ausstattung und deutlich höherwertiger Technik ist das fahrfertige Leergewicht um vier auf 189 Kilogramm gesunken, womit die MT-09 nun laut Hersteller das leichteste Nakedbike der 900er Klasse ist. So ist beispielsweise der neue Rahmen um 2,3 Kilogramm leichter als der alte, der Auspuff wiegt 1,4 Kilo weniger, bei der Aluschwinge konnte man 250 Gramm sparen. Auch die Leichtmetallräder wiegen 700 Gramm weniger, was einen besonders großen Einfluss auf das schon bislang leichte Handling der MT-09 haben dürfte. Auch die Radführungen hat Yamaha modernisiert; sowohl die 41 mm-USD-Gabel wie auch das vollständig einstellbare Mono-Federbein sind neu.
Neuerungen bei der Elektronik
Entscheidendes tat sich auch bei der Elektronik: Neben einem vollfarbigen TFT-Display im Cockpit fällt insbesondere auf, dass nun ein Sechsachsen-Sensor (IMU) alle Fahrzustände des Motorrads erfasst und in die Regeleinheit einspeist; damit gibt es neben einer vollwirksamen Traktionskontrolle auch ein Kurven-ABS. Die Bremse selbst ist ebenfalls wirksamer als bisher, stammt sie doch in Gänze vom Supersportler R1.
Natürlich hat Yamaha die MT-09 auch vollständig neu eingekleidet; dabei wurden die Doppelscheinwerferanlage durch einen einzelnen kleinen Rundscheinwerfer ersetzt. Lieferbar sein wird die Yamaha MT-09 in drei Farben ab März 2021; der Preis beträgt 9.800 Euro. (SP-X)