Xpeng: Umfassende Verbesserungen dank Software-Update

Xpeng: Umfassende Verbesserungen dank Software-Update
Xpeng arbeitet in seinen Modellen ständig an der Verbesserung der Software. © Xpeng

Der chinesische Hersteller Xpeng hat ein umfassendes Software-Upate für seine Fahrzeuge ausgerollt. Es bietet etliche Verbesserung.

Der chinesische Hersteller Xpeng ist noch nicht sehr lange auf dem Markt. Entsprechend ist man gerade dabei, sich mit Modellen mit dem G9, G6 und P7 eine breite Kundenbasis zu schaffen. Ein Modell wie der G6 beispielsweise hat bei vielen Tests mittlerweile sehr positiv abgeschnitten. Nun geht es darum, auch die Kundinnen und Kunden davon zu überzeugen.

So konnten die Chinesen im Vorjahr gerade einmal nur rund 400 Fahrzeuge in Deutschland neu zulassen. Damit spielt die Marke hierzulande noch eine eher untergeordnete Rolle. Das hält die Firma aber nicht davon ab, die Entwicklung vorhandener Modelle mit Verve voranzutreiben.

XPeng garantiert stabile Preise

Erst seit wenigen Monaten sind Pkw von Xpeng überhaupt in Deutschland erhältlich. Die jüngste Diskussion um EU-Strafzölle ficht die Firma nicht an, denn umfangreiche Lagerbestände an Neuwagen und Ersatzteilen garantierten bis auf weiteres stabile Preise, heißt es von Seiten des Unternehmens. Doch auch bereits im Verkehr befindliche Fahrzeuge sind nach der Philosophie der Chinesen niemals „fertig“: Dafür sorgen Software-Updates „Over-the-Air“ (OTA).

Der XPeng G6 an einer Schnellladestation. Foto: XPeng

Drei Modelle von Xpeng sind aktuell in Deutschland erhältlich.: Die Sportlimousine P7, das Familien-SUV G9 und das SUV-Coupé G6. All diese Autos sind permanent online und die Systeme der Bordelektronik, vor allem die sicherheits-relevanten Einrichtungen für Gefahrenerkennung, aber auch Komfort-Funktionen können kontinuierlich upgedatet werden. So profitieren die Kunden nach Auffassung der Hersteller im Anschluss an Programmierungs- und Testphase unmittelbar von Fortschritten der Entwicklung.

Input auf allen Ebenen

Kein Wunder also, dass Xpeng sich selbst primär als Mobilitäts-Dienstleister, denn als Pkw-Hersteller versteht. Ideen für neue Evolutionsstufen werden deshalb nicht ausschließlich von Ingenieuren im stillen Kämmerlein ausgebrütet, sondern speisen sich aus unterschiedlichen Quellen. Ein wesentlicher Faktor sei das Kunden-Feedback, aber auch Anregungen von Mitarbeitern, Händlern, der Internet-Community und Fachjournalisten flössen in die Vorbereitung ein, wie jetzt Gordon Krug auf einem Technik-Workshop von XPeng erläuterte. Er ist als Produkt- und Marken-Manager für die deutsche Dependance des Unternehmens tätig.

Die ständig wachsenden Anwendungsgebiete künstlicher Intelligenz (KI) führten dazu, dass das Bord-Betriebssystem eines Xpeng-Modells nicht als statischer Bestandteil eines ausentwickelten Fahrzeugs, sondern als immer wieder an neue Anforderungen anzupassender Software-Kern der Autos begriffen werden müsse. Der Zentralrechner etwa, der unter anderem die Informationen von bis zu 29 Sensoren verarbeitet, hat die Aufgabe, den Insassen durch Steuerung von Fahr- und Komfortfunktionen ein Höchstmaß an Sicherheit und Bequemlichkeit zu gewährleisten.

Erweitertes Lademanagement

Die Entwicklungsstufe OTA 5.4 bietet nunmehr umfangreiche Sprachsteuerung auch auf Deutsch an. Mit dem Schlüsselbefehl „Hey Xpeng“ wird sie aktiviert und bietet unter anderem Navigations- und Medien-Regelung an. Ferner können Kabinenklima, Lenkrad- und Sitzheizungen sowie die Ambientebeleuchtung nach den Wünschen der Insassen beeinflusst werden. Gleichzeitig wurden die Funktionen von Tempo-, Spur-, Abstands- und Hindernis-Überwachung verfeinert.

Der Xpeng 7+ ist in Europa noch nicht auf dem Markt. Foto: Xpeng

Darüber hinaus bietet OTA 5.4 erweiterte Funktionen der Ladeanzeige und des Lademanagements an. So kann beispielsweise die Vorkonditionierung der Batterie für einen bevorstehenden Ladestopp gestartet werden, selbst wenn es keine aktive Routen-Navigation gibt. Die Start- und Endzeit eines Ladevorgangs ist im Vorwege wählbar, etwa, wenn nach Eintreffen an der heimische Wallbox von günstigen Stromtarifen profitiert werden soll. Als praktischen Nebeneffekt ist anzusehen, dass die Anzeige der Ladegeschwindigkeit visuelle neue gestaltet wurde und die permanente Aktualisierung der Reichweitenangabe eine noch präzisere Fahrtenplanung erlaubt.

Wer sich von den zahlreichen neuen Funktionen und ihrem Auffinden in den Tiefen der Menüführung überfordert fühlt, kann auch dafür Hilfe von seinem Auto bekommen. Auf dem Hauptmonitor über der Mittelkonsole sind nach Stichwortsuche so genannte Tutorials abrufbar. Das sind Lern-Videos unterschiedlicher Länge, die wie ein TV-Yogakurs bestimmte Handhabungen in Wort und Bild schrittweise erklären. Das Ansehen geschieht zweckmäßiger Weise vor Antritt der Fahrt.

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Axel F. Busse
Axel F. Busse ist gelernter Redakteur, sein kommunikations-wissenschaftliches Studium absolvierte er an der FU Berlin. Nach Tätigkeiten bei Tageszeitungen, wo er sich mit Auto- und Verkehrsthemen beschäftigte, arbeitet er seit 2003 als freier Autor ausschließlich in diesem Bereich. Außer für die Autogazette schreibt er für verschiedene Online- und Printmedien.

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