Die hohe Nachfrage nach Winterreifen kommt den Händlern sehr gelegen. Während im kommenden Jahr die Preise flächendeckend steigen werden, nutzen manche Großhändler die derzeitige Situation aus.
Der Kälteeinbruch und die neuen, hohen Bußgelder haben zu einem enormen Ansturm der Autofahrer auf Winterreifen geführt. Nach Informationen der «Bild»-Zeitung kommt es in Deutschland vereinzelt zu Wartezeiten von mehreren Wochen. Die Preise hätten sich verdoppelt und verdreifacht. Der geschäftsführende Vorsitzende des Bundesverbands Reifenhandel, Peter Hülzer, sagte der Zeitung: «Der Bedarf ist riesig, wir werden überrannt wie noch nie.»
Verknappung durch hohe Nachfrage
Engpässe gibt es nach Angaben des Verbands vor allem bei M+S-Pneus für Kleinwagen und ältere Pkw-Modelle. Betroffen sind demnach vor allem Regionen nördlich der Main-Linie.
Die zum Teil stark gestiegenen Preise seien Folge der Verknappung durch hohe Nachfrage, aber nicht unbedingt die Entscheidung des Reifen-Einzelhandels, sagte der Experte: «Mancher Großhändler nutzt die Situation aus und verdient sich eine goldene Nase.» Laut Verband steigen die Reifenpreise 2011 flächendeckend um fünf bis zehn Prozent. Dies sei auch auf die steigenden Kautschukpreisen aufgrund der deutlich gestiegenen Nachfrage aus China zurückzuführen.
Verrückter Markt
Das Angebot werde knapp bleiben, denn die Industrie produziere bereits Sommerreifen, hatte Hülzer kürzlich der dpa gesagt. «Der Markt ist momentan verrückt.» Obwohl im Herbst 20 Prozent mehr Reifen an die Händler geliefert worden seien als im Vorjahr, gebe es die Engpässe, hatte er erklärt. (dpa)