Volkswagen hat in seinem Werk Zwickau mit der Produktion des ID.4 begonnen. Am sächsischen Standort wird bereits der ID.3 gebaut.
Das SUV ID.4 als auch das Mittelklasse-Auto ID.3 machen den Auftakt zu einer Reihe vollelektrischer Wagen, die die Grundlage weiterer Konzernfahrzeuge in den kommenden Jahren bildet. Insgesamt steckt VW bis 2024 etwa 33 Milliarden Euro in E-Mobilität, ein Drittel davon bei der Kernmarke.
Ende September soll der kompakte Stadtgeländewagen der Öffentlichkeit vorgestellt werden, wie der Autohersteller am Donnerstag ankündigte.
Reichweite von bis zu 5000 Kilometer
Volkswagen gibt für den ID.4 eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern an. „Nach dem ID.3 ist es bereits das zweite Modell auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB). Das Auto wird zukünftig in Europa, in China und später auch in den USA gebaut und verkauft. So skalieren wir die MEB-Plattform rund um die Welt und schaffen die wirtschaftliche Basis für den Erfolg unserer ID. Familie“, sagte VW-Markenvorstand Ralf Brandstätter.
Das Zwickauer Werk spielt für den weltgrößten Autokonzern eine entscheidende Rolle beim Übergang in die E-Mobilität. Die Fabrik wird mit Investitionen von 1,2 Milliarden Euro bis zum Ende dieses Jahres auf ausschließliche Fertigung von E-Autos umgestellt – bisher war hier etwa auch der Golf Variant hergestellt worden.
Viele Beschäftigte wurden umgeschult und bildeten sich fort. Im kommenden Jahr werden an dem Standort dann nur noch vollelektrische Fahrzeuge produziert – rund 300 000 E-Autos sollen jährlich in Zwickau entstehen. VW spricht inzwischen vom größten E-Auto-Werk Europas.
Weitere Werke folgen
Die sächsische Fabrik ist so etwas wie die Keimzelle der reinen Elektro-Produktion. Nach und nach kommen weitere Volkswagen-Werke dazu, von 2022 an zum Beispiel Emden und Hannover. Auch in den USA (Chattanooga) und in China (Anting) ist eine Fertigung etwa des ID.4 geplant. Die CO2-Bilanz der neuen E-Modelle soll neutral ausfallen.
Im November 2019 hatte VW in Zwickau den Bau des ID.3 gestartet. Ab 2021 soll er zusätzlich aus der „Gläsernen Manufaktur“ in Dresden kommen, dem früheren Produktionsort der Oberklasse-Limousine Phaeton.
ID.3 ab 14. September in Auslieferung
Nach Verzögerungen bei der Software-Ausstattung will der Konzern die ersten ID.3-Exemplare nach jüngsten Aussagen von Vertriebschef Jürgen Stackmann ab dem 14. September ausliefern. Zunächst war allgemein von einem Termin im Sommer, dann vom Start in den meisten Ländern Europas ab der zweiten September-Woche (7. bis 13.9.) die Rede gewesen.
Im Juni hatte es geheißen, die Autos würden noch nicht den kompletten Funktionsumfang besitzen. Wegen der Komplexität der IT erhielten die Kunden deshalb einige nachträgliche Updates. Konzernchef Herbert Diess hatte den ID.3 während seines Urlaubs selbst getestet, er war mit dem Auto kürzlich zwei Wochen lang in Norditalien unterwegs. (dpa)