VW-Chef Winterkorn plant strikten Sparkurs

Im Rennen mit Toyota

VW-Chef Winterkorn plant strikten Sparkurs
Martin Winterkorn reist nicht nach Shanghai. © dpa

VW will bis 2018 nicht nur größter Automobilhersteller weltweit sein. Um auch bei den Kosten und der Rendite den Spitzenplatz einzunehmen, planen die Wolfsburger nicht nur eine Verschlankung der Modellpalette.

VW-Chef Martin Winterkorn stimmt seinen Konzern auf einen striken Sparkurs ein, um bei der Rendite näher an den Rivalen Toyota heranzurücken. "Volkswagen muss auch ganz vorne sein bei effizienten Prozessen, Kosten und Rendite", sagte der Manager der "Braunschweiger Zeitung". Europas größter Autobauer solle künftig deutlich mehr Gewinn pro umgesetztem Euro erzielen und einer der profitabelsten Hersteller werden. Um das zu erreichen, müsse an der Kostendisziplin ebenso gearbeitet werden wie an der Modellpolitik.

VW in diesem Jahr mit zehn Millionen Verkäufen

Hintergrund sei ein steigender Wettbewerbs- und Innovationsdruck. "Um in diesem Umfeld unsere hohen Renditeanforderungen zu erfüllen, muss das Bewusstsein der Mannschaft für Kosten und Wirtschaftlichkeit weiter geschärft werden", sagte Winterkorn. Dabei soll nicht nur die Produktion effizienter aufgestellt werden: "Unsere Entwicklungskosten sind seit 2010 um rund 80 Prozent in die Höhe geschnellt. Hier gilt es gegenzuhalten."

Das könnte zu Einschnitten in der mehr als 300 Fahrzeuge umfassenden Modellpalette führen. So sei beispielsweise ein Golf als Diesel-Allrad-Variant für die USA unwirtschaftlich. Und mit Blick auf Europa stelle sich die Frage, ob der Konzern zwölf verschiedene Cabrios anbieten müsse. "Für die Marke Volkswagen genügen sicherlich nur zwei Cabrios", sagte Winterkorn.

Beim Thema Volumen ist der Zwölf-Marken-Konzern schon dicht an den weltgrößten Autohersteller Toyota herangerückt. Beide dürften dieses Jahr erstmals die Marke von zehn Millionen verkauften Neuwagen knacken. Gemessen am Umsatz verdienen die Japaner - auch begünstigt durch den Wechselkurs des Yen - aber eine ganze Ecke mehr Geld als die Wolfsburger. 2018 will Volkswagen acht Prozent seines Umsatzes als Vorsteuergewinn ausweisen. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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