Bis 2018 wollte Martin Winterkorn Volkswagen zum größten Autobauer weltweit ausbauen. Der ehemalige Chef steht im Visier der Ermittler, der Konzern ist ein Jahr früher an der Spitze angekommen.
Der japanische Autobauer Toyota hat die Krone als größter Autobauer der Welt an Volkswagen verloren. Nach am Montag vorgelegten Daten verkaufte die Toyota-Gruppe, zu der auch der Kleinwagenspezialist Daihatsu Moto und der Nutzwagenhersteller Hino Motors gehören, im vergangenen Jahr weltweit 10,17 Millionen Fahrzeuge. Das ist ein knappes Plus von 0,2 Prozent zum Vorjahr.
Der Erzrivale aus Wolfsburg setzte dagegen 10,31 Millionen Autos ab. Es ist das erste Mal seit fünf Jahren, dass der japanische Branchenprimus die Führung als größter Autobauer abgeben musste.
Fast jedes zweite Auto wird in China verkauft
Vor dem Abgas-Skandal hatte der damalige VW-Chef Martin Winterkorn den Zug an die Spitze der weltgrößten Autobauer bis 2018 vorgesehen. Nun grüßt der Mehrmarken-Konzern ein Jahr früher von ganz oben – und das im Jahr, der durch Rückrufe und Milliardenstrafen im Zuge des Abgas-Skandals geprägt war.
Doch 2016 konnte sich Volkswagen auf den chinesischen Markt verlassen. Im Reich der Mitte wird fast jedes zweite Auto verkauft. Und der Dieselmotor spielt dort nur eine geringe Rolle. Durch die Erfolge auf dem größten Einzelmarkt könnten die Verluste in den USA oder auch in Südamerika und Europa mehr als ausgeglichen werden. (AG/dpa)