Verkäufe von Kernmarke VW nehmen dritten Monat in Folge ab

Auch Markt in China stockt im April

Verkäufe von Kernmarke VW nehmen dritten Monat in Folge ab
Der neue Tiguan soll VW im zweiten Halbjahr weiter aus der Krise fahren © VW

Der Abgas-Skandal wirkt sich weiterhin auf die Marke Volkswagen Pkw aus. Wachstum konnte die Kernmarke der Wolfsburger lediglich in den Regionen vermelden, in denen der Kraftstoff Diesel so gut wie keine Rolle spielt.

Die Marke Volkswagen Pkw spürt den Abgas-Skandal weiterhin weltweit. Nach vier Monaten haben die Wolfsburger bei insgesamt 1,94 Millionen Verkäufen gleich 40.000 Fahrzeuge weniger abgesetzt als im Vorjahreszeitraum.

Zudem musste VW den dritten Monat in Folge einen Auslieferungsverlust hinnehmen müssen. Mit weltweit 476.700 verkauften Einheiten lagen die Wolfsburger 3,9 Prozent unter dem Vorjahresmonat. „Wachstum findet in der Marke Volkswagen derzeit nur in China sowie Zentral- und Osteuropa statt", sagte VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann. In diesen Regionen spielt Diesel als Kraftstoff für Pkw nur eine untergeordnete Rolle.

Auslieferungsrekord und Rückgang in China

Wobei auch in China die Verkäufe im April rückläufig waren. 216.700 Verkäufe im April bedeuteten nach 221.100 Neuzulassungen im April 2015 einen Rückgang von glatten zwei Prozent. Nach vier Monaten und 939.400 Einheiten sind 40.000 Autos mehr in Kundenhand gegeben worden, was einem Plus von 4,4 Prozent entspricht und mit dem VW einen neuen Auslieferungsrekord nach vier Monaten erzielte.

Einen Aufwärtstrend will Stackmann in Nordamerika ausmachen. „Wir freuen uns, dass wir im April in der Region Nordamerika zum ersten Mal in diesem Jahr mit 4,0 Prozent über einem Vorjahresmonat liegen." Mit 50.700 Einheiten hat VW genau 2000 Stück mehr verkauft als im April 2015, liegt nach vier Monaten aber immer noch mit 3,7 Prozent bei 178.300 Verkäufen im Minus. Zudem geht es auf dem wichtigsten Einzelmarkt der Region weiter abwärts. 27.100 Neuzulassungen bedeuteten ein Minus von 9,7 Prozent. Nach vier Monaten und 96.400 Verkäufen liegt die Marke gar mit 11,7 Prozent unterm Strich.

VWs Hoffnungsträger heißt Tiguan

Auch auf dem Heimatmarkt musste VW mit 52.600 Neuzulassungen ein Minus über 2,4 Prozent im April verzeichnen und liegt nach vier Monaten und insgesamt 191.300 Verkäufen mit 3,4 Prozent im Minus.

Zuwächse gab es dagegen trotz eines weiterhin schwachen Markt in Russland (minus 10,2 Prozent) Wachstum in Zentral- und Osteuropa. Ein guter April mit einem Zuwachs von 9,7 Prozent sorgte dafür, dass nach vier Monaten die Verkäufe u.a. in Polen, Tschechien und Ungarn deutlich zulegten und nach vier Monaten ein Plus über 4,1 Prozent notiert wurde. „Momentan wird der Tiguan erfolgreich in den europäischen Markt eingeführt und befindet sich in der Hochlaufphase“, so Stackmann.

Und gerade das Kompakt-SUV soll laut Stackmann auch für gutes Wetter im weiteren Jahresverlauf sorgen. „Von diesem wichtigen neuen Produkt erwarten wir uns positive Impulse für den Rest des Jahres. Gleiches gilt für den Touran, den Bora und den Magotan in China."

Der VW-Konzern konnte in den ersten vier Monaten des Jahres seine weltweiten Auslieferung mit seinen Marken marginal steigern. Von Januar bis April lagen die Auslieferungen bei 3,36 Millionen Fahrzeugen, ein Zuwachs von 0,6 Prozent. Im Einzelomonat April lag der Konzernabsatz bei 853.300 Einheiten auf Vorjahresniveau. In den USA musste der vom Abgasskandal gebeutelte Autobauer nach vier Monaten mit 174.500 Einheiten einen Rückgang von knapp über fünf Prozent hinnehmen. In China legte der Autobauer von Januar bis April hingegen um 4,8 Prozent zu. Im April lag der Zuwachs indes bei gerade einmal 0,1 Prozent. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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