Suzuki ruft Schiedsgerichtshof an

Streit mit VW

Suzuki ruft Schiedsgerichtshof an
Die Allianz zwischen VW und Suzuki ist beendet. © dpa

Suzuki möchte die Partnerschaft mit VW mit allen Mitteln beenden. Das Unternehmen aus Wolfsburg sieht dem Verfahren der internationalen Handelskammer gelassen entgegen.

Die zerrüttete Partnerschaft zwischen dem japanischen Autobauer Suzuki und seinem Großaktionär Volkswagen wird ein Fall für den Schiedsgerichtshof der internationalen Handelskammer. Die Japaner riefen nach eigenen Angaben am Donnerstag den Schlichter an. Sie wollen erreichen, dass VW den Anteil an Suzuki verkauft. Die beiden Partner werfen sich gegenseitig Verletzungen des erst vor zwei Jahren geschlossenen Kooperationsvertrages vor. Damals hatte sich VW mit knapp 20 Prozent an dem japanischen Unternehmen beteiligt, Suzuki im Gegenzug mit 1,5 Prozent bei VW.

Enttäuschung bei VW

Suzuki hatte sich zu Beginn der Auseinandersetzungen auch daran gestört, in den VW-Büchern als assoziiertes Unternehmen geführt zu werden. Das Familienunternehmen pocht auf seine Unabhängigkeit. Die Partnerschaft habe Suzuki nicht die gewünschten Vorteile gebracht, lauten die Vorwürfe des Kleinwagenspezialisten. VW sieht sich hingegen übergangen, da die Japaner bei Fiat Dieselmotoren bestellten. Ursprünglich sollten die Japaner VW dabei helfen, den Wachstumsmarkt Indien zu erobern. Suzuki hatte sich vor allem Einblick in die technische Entwicklung bei Europas größtem Hersteller versprochen.

Volkswagen wies die Vorwürfe erneut zurück. «Wir sind sehr enttäuscht über diesen Schritt von Suzuki und können diesen in keinster Weise nachvollziehen», hieß es in einer Reaktion aus Wolfsburg. «Es gibt keinerlei rechtliche Basis, die Aktien zurückgeben zu müssen.» Volkswagen werde an seinem Anteil an Suzuki festhalten. Der Konzern sehe dem Verfahren gelassen entgegen. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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