VW: Nächste Gigafactory entsteht in Spanien

VW: Nächste Gigafactory entsteht in Spanien
Das Logo von VW in der Autostadt in Wolfsburg. © dpa

Das nächste Batterie-Zellwerk des VW-Konzerns entsteht in Spanien. Das gab der Autobauer am Mittwoch bekannt.

Das neue Werk soll in Valencia entstehen, etwa 300 Kilometer südwestlich des Hauptsitzes der Tochter Seat in Martorell, wie die Wolfsburger am Mittwoch ankündigten.

Sie wird nach dem nordschwedischen Skellefteå und dem niedersächsischen Salzgitter der nächste Standort, von dem Europas größte Autogruppe eigene Akkuzellen für E-Fahrzeuge beziehen will – auch, um unabhängiger von den dominanten Lieferanten aus Asien zu werden.

Unterstützung der Politik

Das Vorhaben in Spanien war grundsätzlich schon bekannt. VW wollte bis zu einer abschließenden Entscheidung aber noch Förderbedingungen der Politik prüfen. Nun stehe fest, dass man sich beim Gesamtprojekt in Spanien für ein Programm namens „Future Fast Forward“ bewerben werde, hieß es. In dieses sind auch weitere Unternehmen eingebunden. Die Investitionen betragen in der Summe über 7 Milliarden Euro. Die Konzernstandorte Martorell und Pamplona sollen ebenfalls profitieren.

Insgesamt geht es nicht nur um die Zellen, sondern auch um weitere Teile und Produktionsprozesse rund um die E-Mobilität. Spaniens Regierung werde die zugehörige Ausschreibung Anfang April öffnen

„Dieses Projekt ist von größter Bedeutung – für Volkswagen, für Spanien und für ganz Europa. Es ist unser Ziel, Spanien zu elektrifizieren, und wir sind bereit, zusammen mit externen Zulieferern mehr als sieben Milliarden Euro in die Elektrifizierung unserer Werke in Martorell und Pamplona und in die Ansiedlung der Wertschöpfungskette der Elektrobatterieproduktion in Valencia zu investieren“, sagte VW-Technikvorstand Thomas Schmall.

3000 Arbeitsplätze entstehen

In Valencia sollen mehr als 3000 Beschäftigte arbeiten. VW peilt dort eine Batteriezell-Kapazität mit einer elektrischen Energie von 40 Gigawattstunden im Jahr an. Die konkrete Umsetzung hängt noch vom formalen Ergebnis der Bewerbung und einigen Genehmigungen ab.

Klappt es wie geplant, nimmt das Netz der Zellwerke in Europa langsam Gestalt an. Nach Schweden, wo sich VW an der Firma Northvolt beteiligte, Deutschland und nun voraussichtlich Spanien könnte die vierte Fabrik möglicherweise in Osteuropa entstehen. Das deutete Konzernchef Herbert Diess jüngst an. Es laufe ein Sichtungsverfahren.
Weitere Zellwerk für Deutschland gefordert

Der VW-Betriebsrat fordert darüber hinaus, mindestens ein weiteres Zellwerk in Deutschland anzusiedeln. Dem Vernehmen nach könnten die niedersächsische Nordseeküste rund um das Fahrzeugwerk Emden oder die Region um die sächsischen Standorte Zwickau, Chemnitz und Dresden Chancen haben.

Insgesamt sind in Europa zunächst sechs Zellfabriken von VW geplant. Auch andere Autohersteller bauen eigene Werke dafür auf oder beteiligen sich an milliardenteuren Gemeinschaftsprojekten. (dpa)

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