«Was wir versprechen, halten wir auch ein»

VW-Markenchef Thomas Schäfer

«Was wir versprechen, halten wir auch ein»
VW-Markenchef Thomas Schäfer hinter dem Steuer eines ID. Buzz. © Ingo Barenschee

Thomas Schäfer ist seit Juli neuer VW-Markenchef. Im Interview spricht der Manager über die Chipkrise, steigende Energiekosten, bezahlbare E-Mobilität, China und die Bedeutung des neuen ID. Buzz.

VW-Markenchef Thomas Schäfer erwartet mit Blick auf das Restjahr eine Entspannung bei den Lieferketten. «Wir gehen von einem besseren zweiten Halbjahr aus. Aber wir merken, dass auch unsere Lieferanten längere Zeit nicht mehr mit vollem Volumen gefahren sind», sagte Schäfer im Interview mit der Autogazette und dem Magazin electrified.

Wie der Manager sagte, bleibe die Chipsituation volatil, «aber insgesamt zeichnet sich eine Verbesserung ab. Dennoch gibt es immer wieder Herausforderungen. In Mexiko konnten produzierte Fahrzeuge wegen fehlender Lkws vorübergehend nicht aus dem Werk abtransportiert werden. Es gibt Engpässe bei Schiffskapazitäten, teilweise hingen Schiffe im Shanghaier Hafen fest. Keine Frage: Die globalen Lieferketten sind weiter unter Druck». Allerdings verfüge die Logistik von VW «über ein professionelles Krisenmanagement, das solche Unterbrechungen gut und schnell in den Griff bekommt».

«Sprechen direkt mit den Chipherstellern»

Schäfer geht davon aus, dass das Thema Chipkrise den Autobauer aber noch länger begleiten werde. «Aber wird es uns so beeinträchtigen, wie es in den vergangenen Monaten der Fall war? Eher nicht.»

Wie der Markenchef sagte, hätte man in den zurückliegenden Monaten viel gelernt. So hätte man in der Vergangenheit elektronische Bauteile direkt bei seinen Hauptlieferanten bestellt. «Zu den Sublieferanten – also den Chipherstellern – hatten wir keinen Kontakt. Wir wissen jetzt, wer was genau liefert und welche Alternativen es bei Versorgungsengpässen gibt. Wir steuern besser durch und sprechen direkt mit den Chipherstellern, auch um den Bedarf unmittelbar und früher abzustimmen.»

«Ich bin vorsichtig optimistisch»

Autogazette: Herr Schäfer, VW Pkw konnte im Juli weltweit 416.000 Autos absetzen, ein Plus von 9,7 Prozent. Stimmt Sie das für das Restjahr etwas zuversichtlicher?

Thomas Schäfer: Ich bin vorsichtig optimistisch. Wir hatten ja zu keinem Zeitpunkt ein Problem mit der Nachfrage. Der Auftragsbestand ist auf Rekordniveau. Jetzt stabilisiert sich schrittweise die Produktion. Auch in China sehen wir, dass sich der Automarkt nach harten Monaten mit massiven Corona-Lockdowns weiter erholen wird. In Shanghai und Changchun, den Hauptstandorten unserer beiden großen Joint-Ventures, haben uns die Lockdowns hart getroffen. Jetzt nimmt VW wieder Fahrt auf in China. Das gilt in Europa auch für die Teilelieferungen, die aufgrund des Ukraine-Krieges und verschiedener Versorgungsengpässe beeinträchtigt waren. Das bekommen wir dank der super Arbeit unserer Task Force in den Griff.

Autogazette: Wie schauen derzeit die Lieferketten aus, läuft es annähernd rund?

Schäfer: Wir gehen von einem besseren zweiten Halbjahr aus. Aber wir merken, dass auch unsere Lieferanten längere Zeit nicht mehr mit vollem Volumen gefahren sind. Jetzt nach den Werksferien fahren wir unsere Produktion hoch. Entscheidend dafür ist eine gut funktionierende Lieferkette und Logistik. Die Frage ist, ob es hier noch Schwachpunkte gibt, wie etwa fehlende Lkw-Fahrer.

«Die Chipsituation bleibt volatil»

Autogazette: Wo liegen die Hauptprobleme in der Lieferkette. Sind es die Chips?

Schäfer: Die Chipsituation bleibt volatil, aber insgesamt zeichnet sich eine Verbesserung ab. Dennoch gibt es immer wieder Herausforderungen. In Mexiko konnten produzierte Fahrzeuge wegen fehlender Lkws vorübergehend nicht aus dem Werk abtransportiert werden. Es gibt Engpässe bei Schiffskapazitäten, teilweise hingen Schiffe im Shanghaier Hafen fest. Keine Frage: Die globalen Lieferketten sind weiter unter Druck. Unsere Logistik verfügt aber über ein professionelles Krisenmanagement, das solche Unterbrechungen gut und schnell in den Griff bekommt.

Autogazette: Sie gehen davon aus, dass sich die Chipkrise in der zweiten Jahreshälfte verbessern wird. Es gibt aber auch Stimmen, dass die angespannte Situation bis 2023, sogar 2024 reicht.

Schäfer: Begleiten wird uns das Thema sicher länger. Aber wird es uns so beeinträchtigen, wie es in den vergangenen Monaten der Fall war? Eher nicht. Die Chipindustrie ist eine langfristig planende Industrie, sodass man früh seine Planungen abgeben muss.

Autogazette: Man könnte sagen, dass Sie zu wenig Volumen geordert haben.

Schäfer: Wir haben in den zurückliegenden Monaten viel gelernt. In der Vergangenheit haben wir elektronische Bauteile direkt bei unseren Hauptlieferanten geordert. Zu den Sublieferanten – also den Chipherstellern – hatten wir keinen Kontakt. Wir wissen jetzt, wer was genau liefert und welche Alternativen es bei Versorgungsengpässen gibt. Wir steuern besser durch und sprechen direkt mit den Chipherstellern, auch um den Bedarf unmittelbar und früher abzustimmen. Ist das Thema damit erledigt? Nein, ist es nicht. Insgesamt beschleunigen wir die Neuausrichtung hin zu einer strategischen Beschaffung mit längerfristiger Bedarfsvorschau.

«Fahren konsequent die Produktion hoch»

Autogazette: Bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen lag der Auftragsbestand allein für Europa bei 728.000 Fahrzeugen. Wie lange wird es dauern, diese abzuarbeiten?

Schäfer: Wir arbeiten daran, diesen Auftragsbestand so schnell wie möglich abzuarbeiten. Wir verstehen, dass die Kunden wegen der langen Lieferzeiten unzufrieden sind. Wir sind es auch. Deshalb fahren wir jetzt nach den Werksferien konsequent die Produktion hoch.
Autogazette: Ab wann kann der Kunde wieder mit kürzeren Lieferzeiten rechnen?
Schäfer: Wir konnten die Lieferzeiten bereits leicht verkürzen. Ich gehe davon aus, dass wir im ersten oder zweiten Quartal des kommenden Jahres wieder in normales Fahrwasser kommen.

Autogazette: Werden Sie dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr mit einem Absatz-Plus abschließen können?

Schäfer: Bei den Stückzahlen muss man sehen, wie die zweite Jahreshälfte läuft. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir ein sichtbares Plus hinbekommen.

«Dieser Konflikt ist nicht hilfreich»

Autogazette: Wie stark besorgen Sie die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China?

Schäfer: Das besorgt uns sehr. Dieser Konflikt ist nicht hilfreich, auch mit Blick auf die globalen Lieferketten. Eine wirtschaftliche Entkopplung wäre fatal. Es bringt niemandem etwas, wenn wir uns einigeln.

Autogazette: Der VW-Konzern hat mit Mahindra eine Allianz zur Elektrifizierung des indischen Marktes geschlossen. Kann Indien mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern perspektivisch zu einem der wichtigen Absatzmärkte werden und damit die Abhängigkeit zu China reduzieren?

Schäfer: Indien ist ein wichtiger Zukunftsmarkt, auch wenn es in den vergangenen 20 Jahren kein einfacher Markt war. Durch die Elektrifizierung sehe ich große Chancen. Indien hat hier zuletzt viel in Bewegung gebracht. Es ist an der Zeit, hier noch mehr zu tun und zu investieren. Skoda hat innerhalb der Markengruppe Volumen dafür den Lead übernommen. Ich bin froh, dass wir mit dem Skoda Kushaq, Skoda Slavia, VW Taigun und dem VW Virtus vier Modelle auf derselben Plattform auf dem Markt haben, die sehr gut ankommen. So haben wir in diesem Jahr in Indien bereits 80 Prozent mehr Fahrzeuge ausgeliefert als im Vergleichszeitraum 2021. Die Allianz mit Mahindra ist der richtige Schritt, in dem Markt noch eine Schippe drauf zu legen.

«Es hilft immer, zu diversifizieren»

Der ID.4 ist nach dem ID.3 VWs zweites Elektroauto auf Basis des Modularen E-Baukasten (MEB). Foto: VW

Autogazette: Kann Indien perspektivisch die Abhängigkeit von China reduzieren?

Schäfer: Es hilft immer, zu diversifizieren. Momentan haben wir einen starken Fokus auf die USA und Nordamerika insgesamt. Das Geschäft brummt, unsere Fahrzeuge kommen sehr gut an. Das gleiche trifft auf Südamerika zu. Das sind beides Regionen, die eine durchweg positive Entwicklung zeigen. Das hilft, uns breiter aufzustellen – und als nächstes kommt Indien. In Afrika wird es noch etwas dauern, bis sich der Markt entwickelt. Aber auch das ist ein sehr interessanter Markt. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Autogazette: Im Juli wurden in China herstellerübergreifend 593.000 E-Autos abgesetzt. Das ist eine Verdoppelung zum Vorjahresmonat. Genießt China bei der Belieferung mit E-Autos Priorität?

Schäfer: Auch in China hat der Chipmangel durchgeschlagen. Zusammen mit den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen hat das unsere Lieferfähigkeiten limitiert. Doch wir sehen, dass die Fahrzeuge in den für Volkswagen typischen Segmenten gut ankommen. Das bezieht sich auf alle unsere Modelle, auch auf unseren ID.3 und vor allem den ID.4 und den ID.6. Schon jetzt haben wir in China mehr ID. Fahrzeuge an Kundinnen und Kunden ausgeliefert als im Gesamtjahr 2021. Unsere Elektro-Offensive greift. Jetzt gilt es, weiter Fahrt aufzunehmen. Mit unseren Joint Venture-Partnern haben wir alles unternommen, die Kapazitäten hochzufahren.

«Natürlich geht alles Richtung E»

Autogazette: In Deutschland wird die Förderung für Plug-in-Hybride zum Jahresende auslaufen, die Förderung für E-Autos auf 4500 Euro reduziert. Erwarten Sie ein Einbruch der Nachfrage?

Schäfer: Nach wie vor ist der Auftragsbestand bei den Plug-in Hybriden sehr hoch. Daher besteht weiterhin ein temporärer Bestellstopp für Plug-ins. Aber natürlich geht alles Richtung E, die Nachfrage ist hoch – und sie wird nicht nur wegen der Förderung weiter wachsen. Die Autos sind gut für die Umwelt, bieten ein großartiges Fahrgefühl und sind voll alltagstauglich. Dass die Prämie nicht ganz wegfällt, ist gut. Wir befinden uns nach wie vor in der Hochlaufphase.

Autogazette: 1500 Euro weniger Kaufprämie sind für Geringverdiener indes viel Geld…

Schäfer: Das stimmt, doch wir kommen ab 2025 mit dem ID.2. Es ist ein Fahrzeug, das unter 25.000 Euro kosten wird. Das wird dann eine Erleichterung bringen. Beim E-Auto darf man aber nicht nur den Kaufpreis im Blick haben, sondern auch die sogenannte Total-Cost-of-Ownership, sprich die Gesamtkosten. Und die bewegen sich bei einem E-Fahrzeug heute schon um rund 20 Prozent unter dem eines Verbrenners. Zudem ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Kaufgrund.

Autogazette: Wird der ID.2 denn deutlich unter 25.000 Euro kosten?

Schäfer: Das hängt davon ab, wie sich die Rohstoffkosten entwickeln. Wenn Sie sich die Preissteigerungen anschauen, kommt man von den wünschenswerten 20.000 Euro schnell auf 25.000 Euro. Wo wir uns da genau einordnen, wird sich dann zeigen.

«Schauen uns jede Schraube bei den Materialkosten an»

Autogazette: Nach einer CAR-Studie sind seit August des vergangenen Jahres die Preise für die 15 beliebtesten E-Modelle um 14,5 Prozent gestiegen. Das ist eine durchschnittliche Preiserhöhung von 5385 Euro. Ist ein Auto von unter 20.000 Euro von VW überhaupt vorstellbar?

Schäfer: Bei den derzeitigen Kostenentwicklungen ist das sicher schwierig darstellbar. Das bezieht sich nicht nur auf die Materialkosten, sondern auch die Arbeitskosten. Das schiebt sich beides gerade parallel hoch. Die Frage ist: Wann haben wir den Kreuzungspunkt bei den Preisen zwischen E-Mobilität und Verbrennern erreicht? Bisher sagten wir, dass das Mitte der Dekade der Fall sein wird. Klar ist: Wenn EU7 kommt, wird das zu einer deutlichen Verteuerung der Verbrenner-Fahrzeuge führen.

Autogazette: Werden Sie die erhöhten Energiekosten auf die Preise umlegen? Auch Sie müssen ja die Gasumlage bezahlen.

Schäfer: Wir versuchen möglichst nicht an die Preise zu gehen. Wir haben uns mit Blick auf unsere Kosten-Effizienz ein ehrgeiziges Programm auferlegt, deshalb schauen wir uns jede Schraube bei den Materialkosten an. Wir versuchen jedes Jahr 5 bis 6 Prozent aus unseren Prozessen herauszuholen. Ob und inwieweit dies Auswirkungen auf die Preisgestaltung in der zweiten Jahreshälfte haben wird, lässt sich aktuell nicht abschließend beantworten.

Autogazette: Die Gasumlage wird sich also in den Preisen wiederfinden?

Schäfer: Voraussichtlich.

«Wir versuchen in allen Szenarien zu denken»

Das Kraftwerk von VW in Wolfsburg wird von Kohle auf Erdgas umgestellt. Foto: dpa

Autogazette: Sie haben ihr Kraftwerk in Wolfsburg bereits von Kohle auf Gas umgestellt…

Schäfer: …noch nicht ganz. Etwa die Hälfte der Kraftwerkskapazität wurde noch nicht auf den Betrieb mit Gasturbinen umgestellt.

Autogazette: Da es noch nicht komplett umgestellt ist: wird man dann zunächst weiter auf Kohle setzen?

Schäfer: Wir versuchen in allen Szenarien zu denken. Zusätzlich zu den bereits umgesetzten Maßnahmen zur Reduzierung des Gasverbrauchs verschieben wir die Umstellung des Kraftwerks in Wolfsburg von Steinkohle auf Erdgas. Dazu haben wir uns bereits Kohle gesichert. Nicht aus Russland, sondern von anderen Standorten, sodass das eingesparte Gas woanders benutzt werden kann.

Autogazette: Sie werden aber nur übergangsweise im Wolfsburger Kraftwerk auf Kohle setzen?

Schäfer: Ja, natürlich nur übergangsweise. Es gab ja einen klaren Ausstiegsplan aus der Kohleverstromung.

Autogazette: Wir erleben eine Diskussion zur Laufzeitverlängerung bei Kohlekraftwerken. Ist das nicht mit Blick auf die Erreichung der Klimaschutzziele kontraproduktiv?

Schäfer: Die Frage ist doch, ob es andere Möglichkeiten gibt? Doch das ist nicht der Fall. Wenn die Produktion bei uns oder auch bei unseren Lieferanten oder anderen Teilen der Industrie wegen Energieknappheit gestoppt werden müsste, wären die Auswirkungen auf die Gesellschaft enorm.

«Wir sind keine Ankündigungsweltmeister»

Autogazette: Haben Sie das Gefühl, dass wegen der Energiekrise das Thema Klimaschutz nur noch eine nachgeordnete Rolle einnimmt?

Schäfer: Nein. Klimaschutz und Nachhaltigkeit haben nach wie vor einen extrem hohen Stellenwert. Und das ist gut so. Auch wir bei Volkswagen halten an unseren ambitionierten Klimazielen fest. Gleichwohl ist es für Politik und Regierung zuletzt unglaublich schwierig geworden, richtige Entscheidungen zu treffen, da jede Richtungsentscheidung mit weitreichenden Konsequenzen verknüpft ist. Es geht ums Abwägen und den bestmöglichen Kompromiss.

Autogazette: Wenn das Thema Klimaschutz für Sie so wichtig ist: Warum ist der VW-Konzern so wenig ambitioniert und hat sich erst für 2050 das Ziel der Klimaneutralität gesetzt?

Schäfer: Wir sind keine Ankündigungsweltmeister. Was wir versprechen, halten wir auch ein. Ich finde, dass 2050 schon ein ambitioniertes Ziel für ein Unternehmen wie Volkswagen ist, das Fabriken auf der ganzen Welt betreibt. Unser Weg ist klar und wir machen Tempo. Wir stehen für eine die Umwelt möglichst wenig belastende und bilanziell CO2-neutrale Wirtschaftsweise. Wir können signifikante Fortschritte bei der Reduzierung unseres CO2-Fußabdrucks vorweisen – für jeden einsehbar und nachvollziehbar – und das über den ganzen Lebenszyklus der Fahrzeuge hinweg.

Autogazette: Welche Auswirkungen hat der Beschluss des EU-Ministerrats zum Verbrenner-Aus 2035 bei VW? Bisher war geplant, dass man 2033 bis 2035 in Europa aus dem Verbrenner aussteigt, bleibt es dabei?

Schäfer: Unser Ziel bleibt bestehen. Wir haben alle Cycle-Pläne für unsere Fahrzeuge darauf abgestimmt.

«Ja, der ID. Buzz ist disruptiv»

VW-Nutzfahrzeugchef Carsten Intra (l.) und VW-Markenchef Thomas Schäfer. Foto: Ingo Barenschee/VW

Autogazette: VW startet mit dem ID. Buzz 2025 ins autonome Fahren. Kommt ihm im Produktportfolio eine besondere Bedeutung zu. Ihr Nutzfahrzeugkollege Carsten Intra bezeichnete den Buzz als das disruptivste Modell im Angebot.

Schäfer: Ja, der ID. Buzz ist disruptiv. Vor allem ist er ein Botschafter für Volkswagen, ein Marken-Brandshaper. Es gibt kein Fahrzeug, das so die Herzen der Menschen erreicht. Egal, wo sie mit dem Auto unterwegs sind, die Reaktionen sind extrem emotional und begeistert. So etwas tut einer Marke gut, die nach dem Dieselskandal schwere Jahre hinter sich hat. Dass das Fahrzeug dann auch noch Wegbereiter für das autonome Fahren und „Mobility as a service“ ist, macht ihn noch wichtiger für unsere Transformation.

Autogazette: Sind das autonome Fahren und „Mobility as a service“ die Felder, mit denen sie in Zukunft vor allem Geld verdienen wollen?

Schäfer: Absolut: Das wird die große Geschichte sein. Wir haben ja bereits die ersten Fahrzeuge in Hamburg und München am Start. Wir testen unter Realbedingungen. Aber noch müssen wir ein gutes Stück des Weges gehen – auch mit Blick auf die Legislative.

Autogazette: Ursprünglich sollten in der Hochlaufphase des Fahrzeugs im ersten vollen Jahr 50.000 bis 60.000 Einheiten produziert werden. Nun liegen noch bevor der Buzz im Handel ist, bereits mehr als 10.000 Kaufverträge vor. Müssen Sie sich jetzt nochmals die Produktionszahlen anschauen?

Schäfer: Das machen wir gerne. Wir fahren jetzt aber erst einmal die Produktion sauber hoch, bringen den Wagen in Top-Qualität zu unseren Händlern und dann sehen wir weiter. Ich bin davon überzeugt, dass wir beim Volumen noch Luft nach oben haben. Der ID. Buzz begeistert.

Das Interview mit Thomas Schäfer führte Frank Mertens

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