Autosalon Paris: Neuer VW Golf VII im Mittelpunkt

Premierenfeuerwerk an der Seine

Autosalon Paris: Neuer VW Golf VII im Mittelpunkt
Der VW Golf führt die Premieren in Paris an. © VW

Paris kommt aus dem Feiern nicht heraus. Auf dem Autosalon gibt es Premieren wie lange zuvor nicht. Dabei steht. vor allem VW Golf VII im MIttelpunkt.

Die siebte Auflage des Klassikers aus Wolfsburg stellt auf dem diesjährigen Autosalon in Paris die anderen Debütanten ein wenig in den Schatten, ist der VW Golf auch für Europa das vom Absatz her meist georderte Auto. Mit neuer Technik, weniger Gewicht und mehr Länge sowie einem geringeren Verbrauch soll der Golf seine Spitzenposition in Europa weiter ausbauen. Flankiert wird er von dem Seat Leon und dem Audi A3 Sportback, die sich die Plattform mit dem Golf teilen. Getrübt wird das am 29. September beginnende Premierenfeuerwerk indes von der Absatzkrise auf dem europäischen Automarkt, der mittlerweile auch die Premiumhersteller wie Daimler und Porsche nicht mehr unberührt lässt.

Harte Konkurrenz für VW Golf

Doch so leicht wie früher wird es für Golf Nummer sieben diesmal nicht werden, denn besonders die Konkurrenz aus Asien ebenso die Kompaktklasse erneuert. Toyota geht mit dem Auris in die zweite Runde, nachdem der Corolla-Nachfolger nicht zuletzt aufgrund des Namenswechsels Einbußen beim Absatz hinnehmen musste. Doch die Japaner bieten den Auris auch als Hybrid an. Sollte der Preis – wie beim Yaris - nicht viel teurer als ein vergleichbarer Diesel sein, würden die Chancen für den Auris steigen.

Aus Korea stellen Hyundai und Kia ihre dreitürigen Golf-Konkurrenten vor. Der Kia Pro Ceed und der i30 sind viel dynamischer geschnitten als der weiterhin bieder wirkende Golf und können auch mit sparsamen Motoren aufwarten. Alfa Romeo präsentiert die Kombiversion der Giulietta, Renault-Tochter Dacia eine neue Generation des Sandero. Neue Wege gehen Skoda und Seat. Mit den in Deutschland nicht gerade beliebten Stufenheck-Limousinen Rapid und Toledo wollen die beiden VW-Töchter ebenso eine Lücke schließen wie Opel mit der Astra-Limousine. Hier geht der Blick in Richtung Osteuropa, da dort diese Karosserieform recht beliebt ist.

Neu gestylter Renault Clio

Der Renault Clio startet in seine vierte Generation.
Der Renault Clio fährt in die vierte Generation Renault

Auch in den kleinen Klassen gibt es ein großes Angebot an Premieren. Renault stellt beim Heimspiel in den Hallen am Port des Versailles die neue Generation des Clio vor. Citroen feiert Premiere mit dem offenen DS3, dessen Stoffverdeck und Form an alte Ente-Zeiten erinnert. Opel hat den Adam im Programm. Der kleine Stadtflitzer ist in Konkurrenz zum Fiat 500 und Mini auf Lifestyle getrimmt und soll die Verkäufe des angeschlagenen Autobauers aus Rüsselsheim nachhaltig steigern.

Am anderen Ende der Klassenskala wird deutlich, dass der Boom auf dem SUV-Markt weiter anhält und sogar noch facettenreicher wird. Besonders die so genannten Mini-SUV schießen wie Pilze aus dem Boden. Nach dem Opel Mokka zeigt Chevrolet das Schwestermodell Trax, Peugeot stellt eine höhergelegte Variante des 208 vor. Der 2008 übernimmt die Rolle der Kombis, denn einen Nachfolger des 207sw wird es in der neuen Generation nicht mehr geben. Bei Mini debütiert der Paceman, ein Bruder vom Countryman. Die kleine Ausgabe des BMW X6 ist die siebte Baureihe der britischen BMW-Tochter. Und auch Suzuki dringt in den Markt der Mini-SUV. Der S-Cross soll den SX4 ablösen, doch das dauert noch, denn das Nachfolgemodell befindet sich noch im Studiencharakter.

Leichter Range Rover

Der neue Range Rover kommt Anfang 2013 auf den Markt.
Der Range Rover verlor 420 Kilogramm Land Rover

Völlig realistisch steht die neue Generation des Range Rover auf der Bühne. Dank Aluminium-Karosserie hat der Premium-Geländewagen gleich stolze 420 Kilogramm an Gewicht verloren. Eine Nummer kleiner geht der Honda CR-V an den Start, der erstmals auch nur mit Frontantrieb angeboten wird. Die dritte Generation des Hyundai Santa Fe sowie der Kia Sorento sind die neuen kompakten Geländewagen-Vertreter aus Korea. Mitsubishi stellt dem neuen Outlander eine Hybridversion zur Seite.

Im Premium-Bereich schickt Mercedes den CLS Shooting Brake an den Start, ein Mix aus Kombi und Coupé. BMW erhält der 5er GT einen kleinen Bruder. Der 3er GT soll dabei etwas dezenter zu Werke gehen als es der 5er GT getan hat. Jaguar schwelgt in alten Zeiten. Als Reminiszenz an den legendären E-Type kommt der F-Type. Porsche hält mit dem Allrad-Carrera der 911er-Baureihe dagegen, Audi hat den R8 überarbeitet. Studien, die die automobile Phantasie beflügeln, dürfen natürlich in der französischen Hauptstadt nicht fehlen. BMW stellt einen Kompaktvan vor, der die 1er Baureihe erweitern soll. Erstmals setzen die Münchner dabei auf einen Frontantrieb.

Alternative Antriebe dürfen nicht fehlen

Nissan gibt mit Brennstoffzellenstudie Ausblick auf neuen Qashqai.
Das Nissan Terra Concept mit drei Elektromotoren Nissan

Und natürlich sind auch weiterhin die alternativen Antriebe vertreten. Deren Rückhalt wächst mehr und mehr, doch über Nischen kommen Elektro-, Hybrid- oder Brennstoffzellenfahrzeuge bisher noch nicht hinaus. Aber das wird in ein paar Jahren ganz anders aussehen. Mercedes zeigt die Erdgasvariante des B200 und die Serienversion des Elektrorenners SLS E-Cell, Nissan präsentiert die Studie Terra Concept, ein Kompakt-SUV, das mit einer Brennstoffzelle drei Elektromotoren antreibt.

Vor zwei Jahren passierten 1 263 467 Millionen Besucher die Eingangstore, jetzt hoffen die Veranstalter auf mehr. Der Rekord von über 1,4 Millionen Zuschauern aus dem Jahr 2008 scheint aber nicht in Gefahr zu sein. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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