Piech sagt Teilnahme an Porsche-Hauptversammlung ab

Kurzfristige Absage

Piech sagt Teilnahme an Porsche-Hauptversammlung ab
Ferdinand Piech © dpa

Mit Spannung war die Teilnahme von Ferdinand Piech auf der Porsche-Hauptversammlung erwartet worden. Doch der erste Auftritt nach dem Rücktritt als VW-Aufsichtsratsvorsitzender kommt nicht zustande.

Der Showdown bleibt aus: Ferdinand Piëch hat seine Teilnahme an der Hauptversammlung der Porsche-Holding am Mittwoch kurzfristig abgesagt. Über die Gründe war am Morgen zunächst nichts zu erfahren. «Das ist seine Entscheidung», sagte Wolfgang Porsche bei einem Rundgang kurz vor der Hauptversammlung. «Ich kann Ihnen versichern, dass wir auch in Zukunft die Verantwortung für die Volkswagen-Gruppe und die 600.000 Menschen wahrnehmen werden.» Das gelte für alle Familienmitglieder der Familien Porsche und Piëch.

VW-Chef Winterkorn gelassen

Der langjährige VW-Patriarch ist auch nach seinem Rückzug aus dem Kontrollgremium der Wolfsburger Aufsichtsrat bei der Porsche-Holding. Winterkorn ist dort in Personalunion auch Vorstandschef.

Die Hauptversammlung wäre der erste gemeinsame Auftritt von Piëch und Winterkorn nach dem heftigen Führungsstreit bei Volkswagen gewesen. Winterkorn gab sich in Stuttgart gelassen. «Wieso soll ich enttäuscht sein? Wenn der Herr Piëch verhindert ist, dann ist das halt so», quittierte Winterkorn dessen Fernbleiben mit einem verbalen Achselzucken. «Wir haben viele Aufsichtsräte bei der Porsche SE.»

Piech immer noch Kontrolleur bei Porsche-Holding

Die Zusammenarbeit mit Piëch im Aufsichtsrat der Porsche-Holding werde so weiterlaufen wie bisher, sagte der Chef des Sport- und Geländewagenbauers Porsche, Matthias Müller, der gleichzeitig auch im Vorstand der Holding sitzt. «Ich sehe es genauso», sagte Winterkorn. «Wir haben über 30 Jahre erfolgreich zusammengearbeitet.»

Winterkorn hat jetzt vor allem ein Anliegen: «Wir werden dafür sorgen, dass Ruhe einkehrt.» Der wochenlange Machtkampf bei Volkswagen, der in Piëchs Rückzug als VW-Aufsichtsratschef gipfelte, dürfte dennoch ein Thema bei der Hauptversammlung sein.

Die Porsche-Holding hält 51 Prozent der Anteile an Volkswagen und verdient ihr Geld hauptsächlich mit der entsprechenden Dividende. Im ersten Quartal steigerte die Porsche SE ihr Konzernergebnis von 728 Millionen Euro auf 882 Millionen Euro. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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