VW: Gewinn mehr als verdreifacht

Zweites Quartal

VW: Gewinn mehr als verdreifacht
VW-Chef Martin Winterkorn setzt hohe Ziele © VW

Der Autobauer Volkswagen prescht auf seinem Weg zum größten und profitabelsten Autobauer voran. Im ersten Halbjahr brachte VW deutlich mehr Autos an die Kunden und ein konsequenter Sparkurs steigerte zugleich den Profit.

Die weltweit gute Autokonjunktur hat dem Volkswagen-Konzern im ersten Halbjahr sprudelnde Gewinne beschert. Unterm Strich verdiente Europas größter Autobauer von Januar bis Juni knapp 6,5 Milliarden Euro, nach 1,9 Milliarden im Vergleichszeitraum. Das teilte VW am Donnerstag in Wolfsburg mit. Der Umsatz stieg um 25,8 Prozent auf 77,8 Milliarden. In der ersten Jahreshälfte verkaufte VW weltweit über vier Millionen Autos, 14,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum. An der Börse fielen VW-Aktien dennoch ans Dax-Ende. Zeitweilig verloren die Titel mehr als 6 Prozent, weil positive Überraschungen ausblieben.

Acht Millionen Verkäufe als Ziel

Im Gesamtjahr will Volkswagen über acht Millionen Autos an die Kunden bringen und damit zum bisherigen Spitzenduo von Toyota und General Motos aufschließen. Für das zweite Halbjahr sieht der VW-Vorstand zwar Risiken und erwartet eine etwas schwächere Entwicklung als in der ersten Jahreshälfte. Dennoch gehe VW davon aus, dass Umsatz und operatives Ergebnis deutlich über dem Vorjahr liegen werden. VW-Chef Martin Winterkorn bekräftigte: «Volkswagen ist robust genug, um auf der Überholspur bleiben zu können.»

Die anhaltend hohe Nachfrage in strategisch wichtigen Märkten gebe dem Konzern Rückenwind, erklärte Winterkorn. Allein aus dem China-Geschäft flossen VW Gewinne in Höhe von 1,2 Milliarden Euro zu, die extra ausgewiesen werden und im operativen Ergebnis noch nicht enthalten sind. In China, Indien sowie Nord- und Südamerika geht VW von einer weiter positiven Entwicklung aus. In Europa werde aber die Schuldenkrise und das Ende der Abwrackprämien die Nachfrage nach neuen Autos in vielen Ländern belasten. Insgesamt erforderten die kommenden Monate einige Anstrengungen, um das hohe Niveau zu halten, sagte Winterkorn.

Erstmals mehr als zwei Millionen VW im Halbjahr verkauft

Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch hob hervor, dass neben der Absatzsteigerung auch die geringeren Produktkosten zu höheren Profiten beigetragen hätten. An der strikten Kosten- und Investitionsdisziplin müsse festgehalten werden. Die Produktion soll unter anderem durch die Weiterentwicklung des Baukastensystems mit gleichen Teilen für verschiedene Konzernmarken kostengünstiger werden. Die Kasse des Autoriesen blieb dabei gefüllt: Die flüssigen Mittel lagen trotz mehrerer Zukäufe mit 19,4 Milliarden Euro um 0,8 Milliarden über dem Stand Ende 2010.

Zu dem hohen Konzernüberschuss hat auch die Neubewertung der Kaufoption für die restlichen Anteile des Stuttgarter Sportwagenbauer

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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