Für VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh sind die CO2-Abgasvorschriften der EU zu kurz gedacht. Entscheidend sei die Gesamtbilanz und nicht nur das, was aus dem Auspuff komme.
Im Ringen um immer striktere Abgasvorgaben hält Volkswagen-Betriebsratschef Bernd Osterloh den Ansatz der EU für zu kurz gedacht. «Entscheidend ist doch, was am Ende in der Gesamtbilanz unterm Strich steht und nicht nur, was aus dem Auspuff rauskommt», sagte Osterloh der Wochenzeitung «VDI-Nachrichten». Er warb dafür, dass EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard auch den nicht unerheblichen CO2-Ausstoß der Fabriken stärker in den Fokus nehme.
Autos möglichst Co2-frei bauen
Es müsse auch ein Ziel sein, Autos möglichst CO2-frei zu bauen. «Aber darauf verwenden die EU-Kommission und Frau Hedegaard relativ wenig Gedanken», sagte Osterloh, der auch VW-Aufsichtsrat sitzt. Der VW-Konzern schreibt in seinem jüngsten Nachhaltigkeitsbericht, dass in einem Autoleben vom Rohstoffabbau für die Einzelteile bis zum Abwracken und Recycling drei Viertel (76 Prozent) des CO2-Abdrucks allein aufs Autofahren entfallen. Ein zentrales Ziel der Wolfsburger neben Themen wie Absatz und Rendite ist es auch, CO2 zu reduzieren.
Die EU lenkt den Klimaschutz der Industrie über den Emissionshandel mit Hilfe handelbarer Verschmutzungsrechte. Dieses Instrument hat aber keinen Einfluss auf die schärferen CO2-Vorgaben für Neuwagen. Die Autobauer müssen bis zum Jahr 2021 den CO2-Ausstoß ihrer Flotte auf 95 g/km reduzieren. Ursprünglich hätte dieses Ziel bereits 2020 erreicht werden sollen, doch vor allem auf Intervention Deutschlands wurde es ein Jahr nach hinten geschoben. (AG/dpa)