Im Dezember ist das Rabattniveau in Deutschland zurückgegangen. Allerdings präsentiert sich der Markt weiterhin sehr schwach.
Die dominierende Stellung von VW hat sich im Dezember auf das Rabattniveau ausgewirkt. So sank der Rabattindex des Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen auf den Wert 118, nachdem der Wert im Vormonat noch 120 betragen hatte. "Durch die Bedeutung von VW am Gesamtmarkt bewirkt die Rabattkürzung des Herstellers, dass die Durchschnittsrabatte bei den 30 meistverkauften Modellen um 1,4 Prozent auf jetzt 17,6 Prozent gefallen sind", so CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer.
VW verschiebt Verkaufsförderungsaktivitäten
Nach den Berechnungen von Car hat VW die Durchschnittsrabatte beim neuen VW Golf von 17,8 Prozent im November auf 14,7 Prozent im Dezember gesenkt. Ähnlich sieht das bei den anderen Modellen aus Wolfsburg aus, deren Prozentpunkte um bis zu 4,1 fielen.
Zugleich hat Europas größter Autohersteller im Dezember neue "Life"-Sondermodelle für die Modellreihen Polo, Golf Plus, Golf Cabriolet, Scirocco, Jetta, Touran, Sharan und Tiguan mit höheren Kundenvorteilen als die bisherigen Match-Modelle angekündigt. "Damit verschiebt VW seine Verkaufsförderungsaktivitäten von Händlerprämien auf Endkundenaktivitäten, die in der Summe geringere Kundenvorteile als im November bieten", so Dudenhöffer, der mit dem Konzern wegen der Rabattpolitik im Zwist liegt, weiter.
Auch bei Internetvermittlern sinkt Rabattniveau
Auch bei den Internetvermittlern ist das Niveau gesunken. Hier gab es im Dezember nur noch durchschnittliche Nachlässe von 17,6 Prozent, 1,4 Prozent weniger als im Vormonat. Auch hier sei der Rückgang klar auf die deutlich gesenkten Rabatte bei VW-Modellen und dem Opel Astra zurückzuführen.
Zudem senkten die VW-Händler deutlich die Nachlässe auf Polo, Golf, Golf Plus, Touran und Tiguan, nachdem die Auftragseingangsprämie, die den Händlern eine zusätzliche Marge einräumte, weggefallen ist
Rund 30 Prozent Eigenzulassungen
Dass trotz des sinkenden Rabattniveaus sich der Markt in Deutschland schwach präsentiert, wird an den Eigenzulassungen deutlich, die im Durchschnitt 30 Prozent ausmachen. Mit den Zulassungen von Neu- und Dienstwagen kompensieren die Händler die fehlenden Käufer.
An der Spitze liegt Daihatsu mit knapp 70 Prozent. Das liegt aber daran, dass die Toyota-Tochter den deutschen Markt verlässt und die letzten Modelle noch verkaufen möchte. Jaguar und Lancia liegen bei über 52 Prozent. Am wenigsten arbeiten Daia und Smart mit Eigenzulassungen, die unter zehn Prozent liegen.
Bei den deutschen Herstellern führen Opel mit 41,8 und Ford mit 40,1 Prozent das Feld an. VW verzeichnet 32,6 Prozent, Audi kommt auf 29,9 Prozent. BMW ist mit 18,3 Prozent der deutsche Hersteller, der am wenigsten mit Eigenzulassungen arbeitete. (AG/TF)