Hohe Rabatte schlechtes Vorzeichen für neues Autojahr

CAR-Rabatt-Index

Hohe Rabatte schlechtes Vorzeichen für neues Autojahr
Das Rabattniveau von Neuwagen wird auch 2016 hoch bleiben. © dpa

Die Rabatte auf dem deutschen Automarkt verzeichneten das höchste November-Niveau seit fünf Jahren. Laut dem CAR-Rabatt-Index lassen die hohe Zahl an Eigenzulassungen und Rabatten auf schwere kommende Monate schließen.

Eine hohe Zahl an Eigenzulassungen und Rabatten kennzeichnet weiterhin den deutschen Automarkt. So stiegen die Sonderaktionen laut dem CAR-Rabatt-Index im Vergleich zum Vormonat leicht um einen halben Prozentpunkt, insgesamt zeigt der Index das höchste November-Niveau seit mehr als fünf Jahren, wie Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen, mitteilte.

VW prägt Rabatt-Niveau maßgeblich

Besonders die hohen Nachlässe auf VW-Modelle prägen den Durchschnitts-Rabatt. Besonders im Ruhrgebiet überbieten sich die VW-Händler. Dort lagen die Spitzennachlässe für einen Polo bei 5240 Euro, umgerechnet 34 Prozent Rabatt, beim Golf waren es bis zu 4345 Euro und 24 Prozent Nachlass. Dudenhöffer geht davon aus, dass in den Folgemonaten mit hohen oder gar steigenden Rabatten gerechnet werden müsse.

Dagegen blieb das Niveau bei den Internetvermittlern fast unverändert auf hohem Niveau. Im Durchschnitt lag es bei 20,9 Prozent, vor fünf Monaten waren es zwei Prozentpunkte weniger.

Honda mit 71 Prozent Eigenzulassungen

Etwas niedriger lag die Zahl der Neuwagen, die von Autoherstellern und Händlern zugelassen wurden. Sie lag im Oktober bei 31,8 Prozent. Dabei legte Ford deutlich zu. Nachdem die Kölner seit April bei rund 20 Prozent Eigenzulassungen lagen, waren es im Oktober gleich 27 Prozent, was immer noch wenig ist im Vergleich zu Opel, deren Anteil der Eigenzulassungen bei 45,5 Prozent liegt. Nur Fiat mit 50,2 Prozent und Honda mit 71,4 Prozent liegen höher.

Am anderen Ende liegen traditionell Dacia und Smart. Die rumänische Renault-Tochter kommt auf 12,2 Prozent, Daimlers Kleinstwagentochter kommt auf 18,7 Prozent gefolgt von Volvo mit 21,7 Prozent.

Schlechte Voraussetzungen für 2015

Laut dem Institut ist eine Besserung nicht in Sicht. Im Gegenteil: Der erneute Anstieg des Rabatt-Index bedingt durch die hohe Zahl an Tageszulassungen sowie hohen Rabatten seien schlechte Voraussetzungen für den Start in das Autojahr 2015. (AG)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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