Europäischer Automarkt um 7,9 Prozent im Minus

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Europäischer Automarkt um 7,9 Prozent im Minus
Wenig überraschend: Der VW Golf war das erfolgreichste Modell in Europa. © VW

Die europäische Absatzkrise hat im vergangenen Jahr deutliche Spuren auf den Fahrzeug-Neuzulassungen hinterlassen. Lediglich ein Markt der Top Fünf schloss nicht im Minus ab.

Im Jahr 2012 wurden auf dem europäischen Automarkt eine Million Fahrzeuge weniger im Vergleich zu 2011 zugelassen. Somit gingen die Verkäufe laut des internationalen Marktbeobachters JATO Dynamics aus Limburg um 7,9 Prozent zurück. Mit einem Plus über 5,3 Prozent konnte nur Großbritannien als einziger der fünf größten europäischen Neufahrzeugmärkte mit Gewinn abeschließen. Während Deutschland ein Minus über 2,9 Prozent verzeichnete, brachen die Märkte in Spanien (minus 13,3 Prozent), Frankreich (minus 13,9 Prozent) und Italien (minus 19,8 Prozent) deftig ein.

VW Golf behauptet Spitzenstellung

Noch schlimmer erwischte es den griechischen Markt, der ein Minus über 40,2 Prozent bei insgesamt 58296 verkauften Einheiten verzeichnete. Auch Portugal musste einen Verlust über 34,3 Prozent hinnehmen. Hier wurden 2012 100.789 neue Fahrzeuge zugelassen.

Als erfolgreichstes europäisches Modell konnte der VW Golf seine Spitzenposition verteidigen. Allerdings musste der Bestseller aus Wolfsburg bei 431.742 Verkäufen einen Verlust über 11,1 Prozent hinnehmen. Auf Platz zwei schob sich der Ford Fiesta trotz eines Minus von 12,7 mit 306.405 Verkäufen und löste den VW Polo als Kronprinz ab. Der Kleinwagen verlor fast 20 Prozent und belegt mit nunmehr 287.828 Einheiten den dritten Rang. Der Opel Corsa, Renault Clio, Ford Focus und der Opel Astra folgen auf den weiteren Plätzen.

Mercedes und Audi im Plus

Volkswagen bleibt mit 1.613.913 Verkäufen weiterhin an der Tabellenspitze, auch wenn ein Minus über 4,4 Prozent quittiert werden musste. Ford bleibt mit 953.174 Verkäufen Zweiter vor Opel/Vauxhall. Die GM-Tochter verbuchte zwar ein Minus über 15,7 Prozent, konnte aber trotzdem an Renault vorbeiziehen. Der französische Hersteller schloss mit einem Minus über 22,1 Prozent ab.

Während die erfolgreichsten europäischen Volumenhersteller allesamt im Minusbereich landeten, blieben Mercedes (0,6 Prozent) und Audi (3,4 Prozent) im Plus. BMW verpasste mit minus 0,1 Prozent die schwarze Null nur knapp. "Trotz der angespannten Wirtschaftslage in Europa scheint es offenbar noch Lust auf neue Angebote von deutschen Premium-Herstellern zu geben", sagt Gareth Hession, Vizepräsident von JATO Research, "aber auch andere Marken profitieren von ihren neuen Produkten, wie z. B. Hyundai und Kia, deren Fahrzeuge zeigen, dass die Kunden weiterhin nach Innovationen zu einem gutem Preis-Leistungs-Verhältnis suchen." Die beiden koreanischen Hersteller befinden sich trotz der Krise im Aufwind – beide sind seit geraumer Zeit dabei, die Modellpalette kräftig zu verjüngen und ein neues Image zu erlangen. (AG/TF).


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