In Genf wird das europäische Messejahr der Automobilindustrie eröffnet. Eine kleine Vorauswahl der zahlreichen Premieren auf dem diesjährigen Auto-Salon.
Die Autohersteller wollen die Krise mit neuen Modellen bekämpfen. Die Besucher des 83. Auto-Salons in Genf werden somit eine Vielzahl an neuen Modellen und neusten Techniken betrachten können.
Franzosen mit Mini-SUV
Um allen 260 Ausstellern Platz bieten zu können, wurde das Messezentrum Palexpo um eine sechste Halle erweitert. Unter den 130 Welt- und Europapremieren nehmen in diesem Jahr die kleinen SUV, deren Segment 2012 mit dem Opel Mokka begründet wurde, einen breiten Raum ein. So zeigt Ford den EcoSport, der allerdings nicht vor 2014 sein europäisches Debüt erleben wird. Weiter sind da schon die Franzosen, die in Genf fast schon ein Heimspiel haben. Peugeot stellt mit dem 2008 seine Kleinwagen-Variante vor, die die Kombiversion des 208 aus dem Programm verdrängt hat.
Renault zeigt zwar auch den Clio Grandtour, doch daneben steht mit dem Captur ebenfalls ein hochgelegter Crossover auf dem Stand. Auch Suzuki schließt sich dem Trend an und präsentiert mit dem S-Cross den Nachfolger des eher bieder ausgefallenen SX4. Opel-Schwester Chevrolet zieht mit dem Segmentgründer gleich und zeigt den Trax, dessen Preis bei 16.990 Euro beginnt und somit 2000 Euro günstiger als der Mokka.
Qoros mit Premiere
Opel selbst kehrt mit dem 25.945 Euro günstigen Cascada ins Segment der Cabrios zurück. Mit 4,70 Metern Länge liegt der offene Viersitzer mit Stoffverdeck zwischen Astra und Insignia, reiht sich aber mehr in der Mittelklasse ein, die in Genf kaum vertreten ist. Hier führt der 3er Gran Turismo das Feld an. Der kleinere Ableger des 5er GT ist mit einem Einstiegspreis von 36.150 Euro aber auch der teuerste Vertreter. Mit knapp 29.000 Euro etwas günstiger präsentiert Mercedes den schnittigen CLA.
Ganz neu im Feld ist hier noch Qoros mit der GQ3 Limousine vertreten. Qoros? Nach Landwind und Brilliance wagt nun eine weitere chinesische Firma den Weg in Richtung Europa. Doch anders als Landwind, die besonders bei den diversen Sicherheits- und Crashtests gnadenlos durchfielen, werden der neuen Marke durchaus Chancen eingerechnet, da die Konzeption und Entwicklung in Deutschland und Österreich durchgeführt wurde.
Klein- und Kompaktklasse in der Nische
Auch bei den Kleinwagen sieht es diesmal eher mau aus. Mit dem Space Star ist Mitsubishi fast allein auf weiter Flur. Denn während der Colt-Nachfolger ein völlig neues Modell ist, bauen der VW Cross Up oder der Opel Adam Rocks auf bereits eingeführten Modellen auf.
Ähnlich sieht es in der Kompaktklasse aus, die der neue Skoda Octavia anführt und die durch die Kombiversion des Toyota Auris auch schon wieder abgeschlossen wird – wenn man es von der praktischen Seite aus betrachtet.
Kompakte Sportler im Mittelpunkt
Denn Genf 2013 wird auch von den sportlichen Kompaktmodellen bestimmt. Allen voran steht die siebte Generation des Golf GTI. Erstmals kann man bei dem Klassiker aus Wolfsburg zwischen zwei Leistungsstufen wählen, die 220 bzw. 230 PS unter der Haube haben, wobei die stärkere "Performance"-Variante für den Wochenendausflug auf der Rennstrecke gedacht ist. Bei 28.350 Euro beginnen die Preise für den neuen GTI. Fast das Doppelte muss für die AMG-Version der neuen A-Klasse angelegt werden. Der A45 AMG greift aber auch schon auf 360 PS zurück.
60 Pferde weniger arbeiten unter der Haube des Audi S3 Sportback für mindestens 39.800 Euro. Weitere 20 PS weniger, dafür rund 5000 mehr, müssen für den Alfa Romeo 4C aufgebracht werden, der echte Chancen auf den Preis für das schönste Auto der Messe besitzt. Den Bogen der sportlich Kompakten schließt dann wieder VW mit dem Golf R Cabrio. Der offene Viersitzer greift auf 265 PS zurück und schließt zudem die sechste Generation ab, auch wenn Auflage Nummer sieben bereits mit der GTI-Version in Genf vertreten ist.
Plugin-Hybride statt Elektroautos
Viele werden sich fragen: War da nicht noch etwas in den letzten Jahren? Nun, die Zeit der rein elektrischen "Grünen Welle" scheint erst einmal vorüber zu sein. Der Elektrohype hat sich zurückgezogen wie die Sonne im letzten Winter. Die Spitze der alternativen Antriebe bilden nun die Hybriden, vornehmlich als Plugin-Fahrzeuge, die an der Steckdose angeschlossen werden und zwischen 25 und 50 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können, ehe der Verbrennungsmotor die Arbeit übernimmt.
So hängt Audi den A3 ebenso ans Kabel wie Volvo den V60. Für Aufsehen sorgt einmal mehr der Konzern aus Niedersachsen. VW präsentiert mit dem XL1 die Serienversion eines ein-Liter-Autos. Der Zweisitzer soll sich gar mit 0,9 Litern begnügen. (AG/TF)