VW: Dürfen nicht glauben, es geschafft zu haben

Auf dem Weg an Weltspitze

VW: Dürfen nicht glauben, es geschafft zu haben
VW-Personalvorstand Horst Neumann © VW

Der Weg zum weltweit führenden Autobauer werde steinig, warnt VW-Personalvorstand Neumann. Man dürfe trotz der derzeit glänzenden Geschäfte nicht glauben, VW sei nun reich und unschlagbar, sagte der Manager.

Trotz des Expansionskurses und derzeit glänzender Geschäfte hat der VW-Personalvorstand vor einem steinigen Weg an die Spitze der weltgrößten Autobauer gewarnt. "Wir dürfen nicht glauben, es geschafft zu haben, VW sei jetzt reich und unschlagbar", sagte Horst Neumann dem "Handelsblatt". Bis 2018 will der Wolfsburger Konzern die weltweite Nummer eins werden.

Im Vergleich zum aktuellen Branchenprimus Toyota sieht Neumann Schwächen bei VW, weil manche Segmente noch nicht besetzt seien. "Das gilt etwa für kompakte Nutzfahrzeuge in Schwellenländern. In Märkten wie Südostasien können wir noch viel tun."

VW in Südostasien eher schwach aufgestellt

In dieser Wachstumsregion ist VW bislang eher schwach aufgestellt. Nach einer Studie der Deutschen Bank stieg der Autoabsatz in der Region zwischen 1998 und 2011 um 13 Prozent pro Jahr. In den fünf Asean-Staaten Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur und Thailand wurden 2011 rund 2,5 Millionen Autos verkauft. Zum Vergleich: In Deutschland waren es 3,17 Millionen Fahrzeuge. Volkswagen hatte im ersten Halbjahr 2012 dank glänzender Geschäfte in Asien und Amerika den Absatz kräftig gesteigert, und zwar um fast 9 Prozent auf 4,45 Millionen Fahrzeuge. Unterm Strich verdiente der Konzern mehr als 8,8 Milliarden Euro, fast 36 Prozent mehr als bis zur Jahresmitte 2011.

Für den Angriff auf Toyota und den US-Riesen General Motors wollen sich die Niedersachsen weiterhin punktuell mit Managern, Ingenieuren und Designern der Konkurrenz verstärken. "Es ist gut, dass VW im Gegensatz zu früher, als das hier noch Zonenrandgebiet war oder das Unternehmen als verkrustet galt, attraktiv ist für Spitzenleute anderer Autobauer", sagte Neumann. "Aber wir werden jetzt nicht Dutzende Opel-Manager an Bord holen." (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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