Der VW-Konzern will seine komplette Führungsspitze umbauen. Dies könne auch zu personellen Veränderungen im Vorstand führen. Vorstandschef Müller wird wohl gehen.
Wie der VW-Konzern am Dienstag mitteilte, soll es auch bei den Ressortzuständigkeiten Neuerungen geben“Dazu könnte auch eine Veränderung im Amt des Vorstandsvorsitzenden gehören“, hieß es.
Vorstandschef Matthias Müller habe seine „grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, an den Veränderungen mitzuwirken“. Nähere Angaben dazu machte der Dax-Konzern zunächst nicht. Nach einer Meldung des Handelsblattes soll VW-Markenchef Diess Müller nachfolgen.
VW-Aktien legten zu
Bei den Anlegern dürfte das laut einem Händler tendenziell gut angekommen, zumal Müller nicht ganz unumstritten sei. Zudem verwies er darauf, dass schon länger über eine Abspaltung des Lkw-Geschäfts spekuliert werde.
Die Vorzugsaktien von Volkswagen sind daraufhin am frühen Nachmittag auf ein Tageshoch gestiegen. Zuletzt lagen sie knapp 3 Prozent im Plus. Die VW-Aktien hatten am Dienstag schon zuvor von einem positiven Branchenumfeld profitiert, nachdem China eine Senkung der Auto-Zölle in Aussicht gestellt hatte.
Veränderungen auch bei Porsche
Zeitgleich mit Volkswagen ging die Muttergesellschaft Porsche SE an die Öffentlichkeit und teilte mit, dass Veränderungen im VW-Vorstand auch zu Änderungen im Vorstand bei der Porsche SE führen könnten. Die von den Familien Porsche und Piëch kontrollierte Porsche SE hält gut 52 Prozent der Stimmrechte an Volkswagen. Die Vorzugsaktien von Volkswagen stiegen am frühen Nachmittag auf ein Tageshoch. Zuletzt lagen sie knapp 3 Prozent im Plus.
Müller hatte dem «Spiegel» gesagt, aus seiner Sicht müsse das oberste Management von Volkswagen «weiblicher, jünger und internationaler» werden. «Das ist ein riesiges Problem des Konzerns. (…) Ich würde auf jeden Fall gerne mit dem Aufsichtsrat diskutieren, wie der Konzern nach meiner Zeit geführt werden soll und von wem.» Müller ist 64 Jahre alt, sein Vertrag endet regulär 2020. Er war im Herbst 2015 an die Spitze von Volkswagen gekommen, nachdem Vorgänger Martin Winterkorn im Zusammenhang mit dem Bekanntwerden des Abgasskandals in den USA zurückgetreten war. (dpa)