VW-Chef Müller versteht Kunden bei E-Mobilität nicht

Inkonsequentes Handeln

VW-Chef Müller versteht Kunden bei E-Mobilität nicht
Sind zehn Millionen Euro genug? VW-Chef Matthias Müller. © dpa

VW-Chef Matthias Müller sieht in der zaghaften Nachfrage der Kunden nach Elektroautos eine gewisse Inkonsequenz. Zwar würden die Verbraucher im Alltag grün denken, aber die E-Mobilität mit spitzen Fingern behandeln.

In der Debatte um den Ausbau der E-Mobilität hat VW-Chef Matthias Müller den Autofahrern in Deutschland inkonsequentes Verhalten vorgeworfen. «Auf der einen Seite denken und handeln viele Deutsche im Alltag grün, wenn es aber um E-Mobilität geht, haben wir als Verbraucher spitze Finger. So ganz habe ich dieses paradoxe Phänomen noch nicht verstanden», sagte Müller der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Der VW-Chef wies zudem Vorwürfe gegen die Branche zurück: «Die Autoindustrie hat da nichts verschlafen. Am Angebot mangelt es nicht, sondern an der Nachfrage.»

Ambitionen bei E-Mobilität

Zuletzt hatte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter im Interview mit der Autogazette kritisiert, dass sich die Branche schlicht nicht auf eine nachhaltige Mobilität vorbereitet hätte. „Schauen Sie sich nur Tesla an: Tesla bietet ein Auto zur Vorabbestellung an und innerhalb weniger Tage gehen 400.000 Bestellungen ein, obwohl die Kunden 1000 US Dollar hinterlegen müssen. Wer hätte noch vor einigen Jahren gedacht, dass die große deutsche Autoindustrie von einem Start-up vorgeführt wird. Hier zeigt sich das Versagen, Zukunftstrends zu erkennen“. Hatte Hofreiter gesagt.

E-Mobilität spielt auch im VW-«Zukunftspakt», den Vorstand und Betriebsrat am Freitag vorgestellt hatten, eine zentrale Rolle. Der vom Dieselskandal schwer gebeutelte Autobauer solle «auch im Bereich Elektromobilität zum weltweit führenden Volumenhersteller» werden, hieß es in einem internen Informationsschreiben an die Mitarbeiter. (AG/dpa)

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