VW ID.7: «Passat für die Elektro-Welt»

Weltpremiere in Berlin

VW ID.7: «Passat für die Elektro-Welt»
Der VW ID.7 bei der Weltpremiere in Berlin. © Mertens

VW hat sich bei der Elektromobilität ambitionierte Ziele gesetzt. Bis 2030 will der Autobauer 80 Prozent seines Absatzes in Europa mit E-Autos bestreiten. Mit dem ID.7 kommt nun das zweite Weltauto.

Entsprechend soll es den Absatz der Marke weiter beflügeln – gerade auch auf dem chinesischen Markt. In China, dem wichtigsten EInzelmarkt der Marke, haben alle deutschen Hersteller mit ihren Elektroautos einen schwierigen Stand. Unter den zehn meistverkauften E-Autos befindet sich kein deutsches Modell. Einzig Tesla schafft es als einzige ausländische Marke in die Top 10, die ansonsten vom chinesischen Hersteller BYD dominiert wird.

Der Bedeutung der Märkte folgend, fand die Weltpremiere des ID.7 nicht nur an diesem Montag in Berlin statt, sondern das Modell wurde auch zweitversetzt auf auf der Automesse in Shanghai und der New York Autoshow präsentiert. Daneben fanden Premieren auf den europäischen Märkten in Birmingham, Paris, Amsterdam und Stockholm statt. Das Gros des VW-Vorstandes war in Shanghai vor Ort. Nachdem VW-Vertriebsvorständin Imelda Labbé den neuen Stromer in Berlin präsentiert hatte, reiste sie direkt weiter zu ihren Vorstandskollegen nach Shanghai.

Zwei Batteriegrößen im Angebot

VW-Vertriebsvorständin Imelda Labbé. Foto: VW

Der ID.7, nach dem ID.4 das zweite Weltauto der Wolfsburger, soll dazu beitragen, dass VW auch mit seinen Elektroautos bei den chinesischen Kunden besser ankommt. Damit das gelingt, hat VW seinem 4,96 Meter langem Topmodell alles mitgegeben, was der Modulare Elektrifizierungsbaukasten (MEB) des Konzerns zu bieten hat. „Dieses Modell ist der Passat für die Elektro-Welt“, sagte Labbé in Berlin. Mit ihm ziehen Premium-Features ins Volumensegment ein, betonte Labbé. Damit zielte die Vertriebschefin unter anderem auf die neuen Massagesitze und das elektronisch dimmbare Panoramadach ab; es kann per Touchbedienung elektronisch blickdicht oder auch auf Durchsicht gestellt werden. Da VW beim ID.7 auf einfache Bedienung gelegt hat, lässt sich die Funktion auch per Sprachbefehl ausführen.

Die Reiselimousine, die ab Herbst zunächst in Europa und China angeboten wird, ab 2024 dann auch in Nordamerika, mit zwei Batteriegrößen vorfahren. Für die Langstrecke ist der ID.7 Pro S mit einer 86 kWh starken Batterie ausgestattet, die eine Reichweite von bis zu 700 Kilometer ermöglichen soll. Daneben gibt es die ID.7 Pro auch noch mit einem 77 kWh starken Akku, der es auch 615 Kilometer bringen soll. Gebaut wird der ID.7 für Europa im deutschen E-Mobilitätswerk Emden. „Der ID.7 ist für die Marke Volkswagen in Europa, China und Nordamerika ein extrem wichtiges Modell“, fügte Labbé hinzu und zeigte sich überzeugt, dass der ID.7 „gleichermaßen bestehende und neue Volkswagen Kundinnen und Kunden weltweit begeistern wird“.

Augmented Reality-Display

Der Innenraum des VW ID.7 ist auf einfache Bedienung ausgelegt. Foto: VW

Nachdem zuletzt der VW ID.3 nach Kundenkritik an Qualität, Design und Software einem vorzeitigen Facelift unterzogen wurde, will der Neue alles viel besser machen. Dazu gehört auch ein neu gestaltetes Cockpit. So wird der ID.7 als erst VW mit einem Augmented Reality Display unterwegs sein – ein Feature, das es bei anderen E-Autos indes seit längerem gibt. Dadurch werden die klassischen Instrumente im Innenraum fast überflüssig.

Das neue AR-Display Display projiziert die wichtigsten Informationen wie Geschwindigkeit und Tempolimit ins direkte Blickfeld der Fahrerin oder des Fahrers. Dazu gehört auch, dass vor dem Abbiegen entsprechende Richtungspfeile angezeigt werden. Der Fahrer braucht seinen Blick damit nicht mehr von der Straße richten.

Beleuchtetes Touchdisplay

Ausgestattet ist der ID.7 natürlich mit allen modernen Fahrassistenzsystemen. Dazu gehört unter anderem ein „Travel Assist“ mit Schwarmdaten. Er übernimmt beispielsweise auf der Landstraße ab Tempo 90 die Quer- und Längsführung. Daneben gibt es auch einen assistierten Spurwechsel auf der Autobahn und ein Parkassistenten mit Memory-Funktion. Er ermöglicht es über eine Distanz von 50 Metern das Fahrzeug zu Parken, während die Fahrerin oder der Fahrer den Einparkvorgang per Smartphone verfolgt. Der ID.7 verfügt im Gegensatz zum ID.4 und dem ID.3 natürlich auch über ein beleuchtetes Touchdisplay – das war gerade beim bisherigen Einstiegsstromer ID.3 einer der Kritikpunkte der Kundschaft.

Bei der Entwicklung des ID.7 stand insbesondere auch die Effizienz im Fokus der Entwickler. So hat das Aerodynamik-Team mit einer Vielzahl von Optimierungen einen cW-Wert von 0,23 bei der 4,96 Meter langen Limousine erzielt, die den Insassen mit ihrem 2,96 Meter langem Radstand gute Platzverhältnisse im Fond verschafft. Dank eines neu entwickelten Antriebs – er besteht u.a. aus einer Permanent Synchronmaschine, einem zweistufigen Einganggetriebe und einem Pulswechselrichter – sollen gute Verbrauchwerte erzielt werden.

Das Heck des VW ID.7 verfügt über ein durchgehendes Leuchtenband. Foto: Mertens

Bei der Ladeleistung stehen bei der kleinen Batterie 170 kW zur Verfügung, der größere Akku kann mit bis zu 200 kW geladen werden. Damit ist es möglich, den Akku von zehn auf 80 Prozent in 25 Minuiten zu laden. Ein neues Thermomanagement sorgt für eine Vorkonditionierung der Batterie – und damit dafür, dass bei einem Ladestopp gleich mit einer hohen Ladeleistung Strom geladen werden kann. Der Preis des neuen VW ID.7 soll sich bei unter 55.000 Euro bewegen – im Wettbewerbsumfeld wäre das eine Ansage.

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