VW ID.7 Tourer Pro S: Überzeugend an die Spitze

VW ID.7 Tourer Pro S: Überzeugend an die Spitze
Der VW ID.7 Tourer Pro S hat eine Leistung von 286 PS. © VW

VW muss sich immer wieder vorhalten lassen, die Elektromobilität verschlafen und die falschen Modelle im Angebot zu haben. Die Zulassungszahlen sprechen indes eine andere Sprache, gerade beim ID.7.

Die Elektromobilität in Deutschland litt im vergangenen Jahr nach der Ende 2023 gestrichenen Kaufprämie unter einer Nachfrageschwäche. Doch die Durststrecke scheint vorüber zu sein, wie die aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zeigen. So stiegen die Zulassungen bei den so genannten batterie-elektrischen Fahrzeugen im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 35,5 Prozent an. Sie kommen damit auf einen Zulassungsanteil von 16,8 Prozent.

Besonders freuen kann sich in diesen Wochen über diesen Zuwachs vor allem eine Marke: Volkswagen. Die Wolfsburger mussten sich angesichts des missglückten Starts in die Elektromobilität mit dem ID.3 immer wieder vorhalten lassen, den Weg in die E-Mobilität verschlafen zu haben und die falschen Modelle im Angebot zu haben.

VW ID.7 erfolgreichstes E-Modell

Das Infotainment-System im VW ID.7 fährt schnell hoch. Foto: VW

Über diese Kritik dürfte man bei VW indes mittlerweile nur noch milde lächel. Denn Europas größter Autobauer befindet sich mit seinen Stromern auf Erfolgskurs. Dabei sticht vor allem ein Modell heraus: der ID.7. Er ist nicht nur das erfolgreichste E-Auto von VW, sondern auch in der herstellerübergreifenden Zulassungsstatistik. Von keinem Stromer wurden im Vormonat mehr Autos abgesetzt, als vom ID.7. Er stand mit 3225 Neuzulassungen (per März 9336) klar an der Spitze, dahinter folgt mit dem VW ID.4/ID.5 (2593/7778) ein weiteres VW-Modell auf Platz zwei. Der ID.3 rangiert mit 2152 Neuzulassungen (6174) hinter dem Skoda Enyaq (2392) auf Rang drei.

Doch warum ist gerade der ID.7 so erfolgreich? Weil er ein stimmiges Gesamtpaket bietet. Damit gibt er nur wenig Anlass zur Kritik, wie wir nach Testfahrten mit dem Tourer Pro S (ab 59.785 Euro) feststellen können. Mit seiner Länge von 4,96 Metern, eine Breite von 1,86 Meter und einer Höhe von 1,55 Meter sorgt der Kombi zusammen mit einem Radstand 2,97 Meter zunächst einmal für ausreichend Platz im Innenraum. Fahrer und Beifahrer finden in ihm ebenso viel Platz vor, wie die Passagiere auf der Rückbank. Hier können auch Großgewachsene kommod sitzen.

Einen Kombi kauft man sich bekanntlich ja auch wegen des Wunsches nach ausreichend Platz im Kofferraum: und auch hier enttäuscht einen der ID.7 Tourer nicht: er bietet mindestens ein Fassungsvolumen von 605 Liter. Das reicht, um auch mit der Familie unterwegs zu sein. Noch ein Wort zum Infotainmentsystem: hier haben die Wolfsburger mittlerweile dazu gelernt. Das System fährt schnell hoch und setzt die Befehle auch ebenso um. Da gibt es wirklich nichts zu mäkeln.

E-Motor leistet 286 PS

In der von uns gefahrenen Pro S-Variante leistet der Elektromotor 286 PS. Das reicht mehr als aus, um den 2,2 Tonnen schweren Kombi ausreichend flott auf Touren zu bringen. In Zahlen ausgedrückt: für den Sprint von 0 auf 100 km/h braucht der ID.7 Pro S gerade einmal 6,7 Sekunden. Das sorgt jetzt zwar nicht dafür, dass die Fahrerin oder der Fahrer mit Vehemenz in die Sitze gedrückt werden, ist aber dennoch ausreichend flott, um auch mal etwas sportliches unterwegs zu sein. Das ist aufgrund eines wirklich gut abgestimmten Fahrwerks auch kein Problem.

Es ist zwar durchaus straff abgestimmt, aber dennoch komfortabel genug, um entspannt auch eine längere Tour zu absolvieren. Das Fahrwerk absorbiert dann auch schlechte Straßenverhältnisse sehr souverän und ermöglicht auch flotte Kurvenfahrten so, dass Fahrerin oder Fahrer kein negatives Überraschungsmoment fürchten müssen. Die Lenkung spricht übrigens angenehm direkt an. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei völlig ausreichenden 180 km/h erreicht.

Effizienter Verbrauch

Elegant designt: der VW ID.7 Tourer. Foto: VW

Doch wer es so schnell angehen lässt, für den wird es mit dem 86 kWh (netto) starken Akku auch nicht für die zumindest nach dem Verbrauchszyklus WLTP genannte Reichweite von bis zu 690 Kilometer reichen. Ohnehin ist dies nur ein theoretischer Wert. Je nach Fahrweise und vor allem Außentemperatur waren bei unserer Testfahrt Reichweiten von etwas mehr als 420 Kilometer möglich. Während der Verbrauch je nach Ausstattung mit 14,0 bis 16,6 kWh/100 km angegeben wird, lagen wir bei etwas zurückhaltender Fahrweise (und überwiegend im Eco-Modus) bei einem Durchschnittsverbrauch von 19,8 kWh/100 km. Das ist für ein solches Auto mit dieser Leistung ein guter Wert.

Das gleiche trifft auch auf die Ladeleistung zu. Sie liegt an einem Schnelllader bei bis zu 200 kW. Damit lässt sich der Akku in 26 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen. Oder anders ausgedrückt: ein zehnminütiger Stopp an einem DC-Lader reicht, um Energie für weitere 236 Kilometer zu tanken. Damit schnelles Laden auch möglich ist, lässt sich die Batterie vorkonditionieren.

Dass der ID.7 bei den deutschen Kundinnen und Kunden derart beliebt ist, verwundet nicht. Mit seinem stimmigen Gesamteindruck wird sich der E-Kombi der Wolfsburger sicherlich nicht zum letzten Mal in der Zulassungsstatistik ganz oben wiederfinden.

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