VW fertigt e-Golf in Gläserner Manufaktur in Dresden

Produktionsanlauf ab April 2017

VW fertigt e-Golf in Gläserner Manufaktur in Dresden
VW produziert den neuen e-Golf ab April auch in Dresden © VW

Volkswagen nimmt ab April 2017 die Fertigung in der Gläsernen Manufaktur in Dresden wieder auf. Zugleich wird der Standort zum Auslieferungsort aller elektrifizierten Modelle der Marke Volkswagen.

Zwölf Monate nach dem beschlossenem Aus des Phaetons werden in Dresden wieder die Produktionsbänder angeworfen. Ab April 2017 avanciert die Gläserne Manufaktur zum Produktionsstandort für den neuen e-Golf. „Volkswagen steht zum Standort Dresden. Wir werden die Fertigung in der Gläsernen Manufaktur mit dem e-Golf als erstem Fahrzeug wie zugesagt wieder aufnehmen. Das ist ein Neuanfang mit starker Signalwirkung", sagte Entwicklungsvorstand Frank Welsch am Donnerstag im Beisein von Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Wirtschaftsminister Martin Dulig und Oberbürgermeister Dirk Hilbert in Dresden.

Vor kurzem hatte Volkswagen Sachsen gemeinsam mit der Landeshauptstadt eine umfassende Partnerschaft zur Förderung von Elektromobilität und Digitalisierung vereinbart, die Dresden zur Modellstadt für nachhaltige und integrierte urbane Mobilität machen soll, wie der Hersteller mitteilte. „Hier brechen Volkswagen, Dresden und Sachsen gemeinsam in die Zukunft der Mobilität auf. Hier machen wir Elektromobilität zu unserem Markenzeichen", so Welsch weiter.

Höhere Reichweite für den VW e-Golf

Der neue e-Golf, der auch weiterhin im Golf-Leitwerk in Wolfsburg produziert wird, kommt nun auf eine Reichweite von 300 Kilometern. Im Alltag werden damit rund 200 Kilometer zurückgelegt werden können. Der elektrische Vorgänger wies eine Weite von lediglich 190 Kilometern auf.

Neben einer gestiegenen Kapazität der Lithium-Ionen-Zellen von 24,2 auf 35,8 Kilowattstunden, die für die gestiegene Reichweite verantwortlich ist, haben die Ingenieure auch die Leistung gesteigert. Der Elektromotor greift nun auf 136 PS statt 115 PS zurück und schafft so eine um zehn km/h höhere Spitzengeschwindigkeit von 150 Stundenkilometern.

Zugleich avanciert Dresden neben Wolfsburg zum Auslieferungsort für alle elektrifizierten Modelle der Marke. Neben dem e-Golf können der ebenfalls batterieelektrische e-Up sowie die beiden Plugin-Hybriden Golf GTE und Passat GTE abgeholt werden.

Aus Manufaktur wird ein „Center of Future Mobility"

Die Gläserne Manufaktur wird zudem in ein „Center of Future Mobility" umgewandelt, für deren Umbau Volkswagen 20 Millionen Euro investiert. Bereits vor einem Jahr war die Manufaktur für Besucher und Kunden zur „Erlebniswelt für Elektromobilität und Digitalisierung" umgebaut worden. Seitdem haben mehr als 75.000 Besucher die mehr als 40 Exponate und Interaktionen vor dem Hintergrund der Elektromobilität ausprobiert.

„Mit der einzigartigen Verknüpfung von Erlebnisfertigung eines Elektro-Modells, Fahrzeugauslieferung, Events und Elektro-Probefahrten wird der Besuch der Gläsernen Manufaktur zu einem großen Kundenerlebnis. Wir werden hier die Mobilität der Zukunft hautnah zeigen", sagte Siegfried Fiebig, Sprecher der Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen.

Mitarbeiter kehren zurück

Dresdens Betriebsratsvorsitzender Thomas Aehlig freut sich ebenso über den Produktionsanlauf und die damit verbundene Rückkehr der Mitarbeiter. „Es ist gut, dass ein erster Teil der Mitarbeiter wieder in Dresden arbeiten wird. Wir erwarten, dass noch weitere Schritte folgen."

Rund 500 Mitarbeiter hatten den Phaeton gefertigt, 100 davon sorgten für den weiteren Betrieb der Manufaktur. Der Rest wurde vornehmlich im VW-Werk in Zwickau weiterbeschäftigt. Dafür wurden dort 700 Leiharbeiter entlassen. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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